Kolumne Plädoyer eines Pendlers

Düsseldorf · Die Stadt Wuppertal ist besser als ihr Ruf - das sage ich nicht nur als gebürtiger und bekennender Wuppertaler. Nahezu jeder, der sich länger dort aufhält, vermag dem Ort etwas abzugewinnen. Mehr noch: Er fängt an, sich wohlzufühlen. Was nicht schaden kann, wenn man, wie ich, täglich von Wuppertal nach Düsseldorf und zurück pendelt.

Trotz der rund 100 Kilometer pro Tag (und häufigem Staufrust) stand ein Umzug nie ernsthaft zur Debatte. Arbeiten in Düsseldorf und Wohnen in Wuppertal - eine ideale Kombination.

Da wären als erstes die Lebenskosten. Für den Quadratmeter in Wuppertal fallen in diesem Jahr durchschnittlich 5,98 Euro Miete an, in Düsseldorf sind es 11,28 Euro. Je nach Wohnungsgröße wiegt dieser Vorteil die Fahrtkosten nicht auf - zumal man sich in Düsseldorf auch fortbewegen muss. Dazu kommt, dass die Strecke nicht einmal besonders lang sein muss. Von Wuppertal-Vohwinkel bis Düsseldorf-Eller fährt man gerade 20 Minuten - innerhalb Düsseldorfs geht es oft nicht schneller. Nicht zu unterschätzen: Im Gegensatz zur Landeshauptstadt gibt es jede Menge freie Wohnungen - und schöne dazu.

Was spricht sonst noch fürs Wohnen im Bergischen? Wuppertal liegt im Grünen, aus jedem Stadtteil ist man schnell in der Natur. Der etwas gleichförmigen Rheinebene setzt das Bergische eine sanfte Hügellandschaft entgegen, ideal für Freizeitsportler. Die Stadt hat eine rege Kulturszene, ein romantisches Kneipenviertel und Ortsteile mit Flair, seien es die quirlige Nordstadt, das edle Briller Viertel oder das pittoreske Beyenburg. Im Gegensatz zu Düsseldorf besitzt Wuppertal einen echten Zoo und eine Schwebebahn. Was in der Summe dazu führen kann, dass man in Wuppertal irgendwann nicht mehr nur wohnen, sondern sogar arbeiten will.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort