Düsseldorf Polizei hindert immer mehr Islamisten an Ausreise

Düsseldorf · Die Sicherheitsbehörden haben seit 2012 in NRW gegen 40 Personen Ausreisebeschränkungen verhängt, die in die Bürgerkriegsregionen in Syrien und im Irak reisen wollten. Wurden im Jahr 2012 nur fünf Islamisten an der Ausreise gehindert, waren es 2013 mit 17 schon mehr als dreimal so viel. In diesem Jahr wurden bereits 16 mutmaßliche Dschihadisten an Flughäfen festgesetzt. Zwei Personen stammten aus Baden-Württemberg, hielten sich aber in NRW auf. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Kai Abruszat hervor. Der Verfassungsschutz geht davon aus, dass derzeit rund 400 Dschihadisten aus Deutschland in Syrien und im Irak für die Terrormiliz islamischer Staat (IS) kämpfen. Mindestens 120 davon sollen aus NRW kommen. Die Sicherheitsbehörden rechnen damit, dass sich noch deutlich mehr religiöse Extremisten aus NRW, Deutschland und Europa der IS anschließen werden. Die Rückkehrer stellen laut Landesregierung ein unabsehbares Sicherheitsrisiko dar. Dies zeige nicht zuletzt die Anschlagsdrohung auf das US-Atomwaffenlager bei Koblenz vor wenigen Wochen.

Viele Kriegsheimkehrer sind deutsche Staatsbürger, die zum Islam konvertiert sind. Sie können nicht - anders als Ausländer - an der Wiedereinreise gehindert werden.

(RP)
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