München/Düsseldorf Polizei in NRW ist gerüstet für Großlagen

München/Düsseldorf · Für den Einsatz der Münchner Polizei beim Amoklauf hat es bundesweit viel Lob gegeben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nannte insbesondere die Informationspolitik über die sozialen Medien wie Twitter und Facebook "souverän, seriös und erhellend".

An dieser Art der Kommunikation könnte die Polizei in NRW noch etwas arbeiten, meint Arnold Plickert, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei. "Das sollten wir uns abgucken", so Plickert. Alles andere könnten die Beamten in NRW im Ernstfall genauso gut. "Wir sind für solche Extremlagen gerüstet", betont er.

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hatte als Reaktion auf den Anschlag mitgeteilt, dass die Sicherheitsbehörden im Land besonders wachsam seien.

Im Fall eines Amoklaufs, einer Geiselnahme oder eines Terrorakts greifen in NRW fest vereinbarte und trainierte Abläufe. Für den Bereich, in dem es zu der Tat kommt, wird zunächst eine Ringalarmfahndung ausgerufen. Um den Tatort herum werden im Abstand von zehn Kilometern drei Kreise gezogen, an denen an neuralgischen und strategischen Punkten Kontrollstellen und Straßensperren eingerichtet werden. Bei sechs Kreispolizeibehörden in NRW (Bielefeld, Münster, Dortmund, Essen, Düsseldorf und Köln) gibt es sogenannte "ständige Stäbe"." Diese übernehmen dann - je nach Örtlichkeit des Tatorts - die Koordination des Einsatzes bei einer Großlage in enger Abstimmung mit allen anderen Sicherheitsorganen. Auch die Antiterroreinheit GSG 9 wäre in NRW schnell am Einsatzort: Sie ist in Sankt Augustin bei Bonn stationiert.

(csh)
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