Leverkusen/Köln Polizei: Leverkusen und Köln für Einbrecher attraktiv

Leverkusen/Köln · Mit einem Hilferuf hatte sich die Polizei Köln/Leverkusen im Dezember erstmalig in ihrer Geschichte an die Bürger um Mithilfe bei der Bekämpfung der exorbitant ansteigenden Einbruchszahlen gewendet. Heute soll auf Antrag der CDU-Fraktion dieser Hilferuf der Polizei im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtages behandelt werden. NRW-Innenminister Ralf Jäger hat dazu einen Bericht vorgelegt, der den Vorsitzenden des Bundes deutscher Kriminalbeamter (BDK) Köln, Rüdiger Thust, schlichtweg wütend macht: "Diese ewige politische Schönrednerei", schimpft Thust über den Ministerbericht.

Jäger kommt nämlich sinngemäß zu dem Ergebnis, dass die Polizei Köln/Leverkusen eigentlich keine Defizite habe bei der Bekämpfung der Einbruchskriminalität. "Geografische Aspekte und insbesondere das vermehrte Auftreten von mobilen und überörtlich agierenden Tätergruppen" seien ursächlich für die aktuelle Kriminalitätslage. Das bringt den BDK-Vorsitzenden regelrecht auf die Palme: "Uns fehlt Personal. Wir haben im Köln-Leverkusener Raum mit knapp 6000 Einbrüchen im vergangenen Jahr fast so viele wie in ganz Bayern. Köln ist für Ganoven attraktiv. Und seitdem die Kölner Polizei auch für Leverkusen zuständig ist, mangelt es uns dort erst recht an Personal", sagt Thust, der mindestens 100 zusätzliche Kriminalpolizisten fordert.

Es habe sich doch längst in kriminellen Kreisen herumgesprochen, dass Köln und Leverkusen ein gutes Pflaster für Beutezüge seien. Und Schuld sei eine seit Jahren verfehlte Landespolitik, meint der Gewerkschafter. "Die einzige Chance, die wir haben, ist es, Einbrecher auf frischer Tat zu ertappen. Aber dafür brauchen wir unbedingt auch in Leverkusen mehr geschultes Personal, das am Tag und vor allem auch in der Nacht auf den Straßen präsent ist", sagt Thust.

(RP)
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