Duisburg Razzia gegen libanesischen Clan

Duisburg · 100 Polizisten haben in Duisburg zwei Schutzgelderpresser festgenommen.

Im Kampf gegen die organisierte Kriminalität hat die Polizei in Duisburg bei einer Großrazzia zwei 19 und 24 Jahre alte Männer festgenommen. Sie werden verdächtigt, mit zwei weiteren Männern einen Barbesitzer erpresst und Schutzgeld von ihm verlangt zu haben. Nach Informationen unserer Zeitung soll es sich bei zwei der Tatverdächtigen um Mitglieder einer libanesischen Großfamilie aus Duisburg-Marxloh handeln. Der Clan war auch an der Auseinandersetzung zwischen zwei Streifenbeamten und rund 20 Männern im Zuge einer Fahrzeugkontrolle in Marxloh beteiligt, bei der eine Polizistin geschlagen und am Hals verletzt worden war.

Mit einem Spezialeinsatzkommando (SEK) war die Polizei gestern Morgen zunächst in drei Wohnungen der Tatverdächtigen in Marxloh und in Walsum eingedrungen. Im Zuge der Ermittlungen wurden anschließend noch zwei weitere Wohnungen nach Beweismitteln gegen die mutmaßlichen Schutzgelderpresser durchsucht. Bei der Razzia stellten die Ermittler eine Gaspistole, einen Baseballschläger, ein Messer und ein beidseitig geschliffenes Wurfmesser sicher. Insgesamt waren mehr als 100 Polizisten im Einsatz. Die Ermittlungen dauerten an, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Die Festgenommenen werden dem Haftrichter vorgeführt.

Wie die Polizei von der Schutzgelderpressung erfuhr, ist nicht bekannt. Im Umfeld des Cafés des Opfers soll es in letzter Zeit jedoch zu einigen Polizeieinsätzen gekommen sein. Ebenfalls unklar ist, ob die Tatverdächtigen noch von weiteren Café- und Restaurantbesitzern Schutzgeld erpressten.

In NRW-Städten wie Duisburg, Köln und Essen breiten sich derzeit libanesische Großfamilien aus. Sie versuchen, ganze Viertel unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Polizei setzt zum Teil massive Kräfte gegen sie ein.

(RP)
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