Düsseldorf Rot-Grüner Umweltstreit um geplantes Gewerbegebiet

Düsseldorf · Das geplante Industriegebiet "Newpark" im Emscher-Lippe-Raum sorgt für anhaltenden Streit in der rot-grünen Koalition. Die SPD wirft Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) vor, das Projekt zu hintertreiben. Jetzt ist plötzlich von hohen Hürden die Rede, die der Kreis Recklinghausen einhalten muss. Dazu gehört auch die Beschaffung einer Ausgleichsfläche. Diese Auflagen sind nach Ansicht von Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) "Totschlag-Kriterien". Auch SPD-Fraktionschef Norbert Römer ist ungehalten über die Hinhaltetaktik der Grünen.

Die neuen Auflagen kämen überraschend, sagte er gestern in der Fraktion und verwies auf den Landesentwicklungsplan, in dem das Projekt Datteln/Waltrop ausdrücklich als Standort für "landesbedeutsame flächenintensive Großvorhaben" ausgewiesen worden ist. Der Kreis Recklinghausen will das Ackerland für 24 Millionen Euro von RWE abkaufen und als Standort für produzierendes Gewerbe entwickeln. Die Region leidet unter hoher Arbeitslosigkeit. FDP-Chef Christian Lindner warf Ministerpräsidentin Hannelore Kraft Untätigkeit vor; sie opfere "die wirtschaftliche Stärke unseres Landes dem Koalitionsfrieden".

Remmel stellte gestern den Sinn des gesamten Projektes in Frage: "Bislang hat noch niemand Interesse an einer Großinvestition im Newpark gezeigt". Nur 30 Kilometer entfernt entwickelt das Land bereits mit großem Aufwand ein Industrie-Areal: auf dem ehemaligen Opel-Gelände in Bochum. Auch dort hält sich die Nachfrage der Investoren in Grenzen.

(hüw/tor)
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