Leverkusen Sicherheit an Karneval zu teuer für kleine Vereine

Leverkusen · Mehr Sicherheit - das bedeutet für viele Karnevalskomitees, dass es teurer wird: Vor allem die kleinen Vereine bekommen finanzielle Schwierigkeiten.

Besonders kostspielig ist das Personal. Wer mehr Sicherheitskräfte einsetzt, muss die auch bezahlen. Das sei eine ganz einfache Rechnung, sagt Michael Braune. Er organisiert den Zug in Leverkusen-Hitdorf. 40 Gruppen ziehen am Karnevals-Freitag durch den Ort, die Zugstrecke ist knapp 1,5 Kilometer lang. Obwohl der Zug damit sehr überschaubar ist, müssen die Hitdorfer dieses Mal mit 2000 bis 3000 Euro mehr rechnen, erklärt Braune. Nach Anweisung der Polizei müssen an den Absperrungen zwei statt bisher ein Aufseher stehen. Im vergangenen Jahr gab man rund 7000 Euro für den Umzug aus, sagt Braune. "Wir müssen überlegen, wie wir die Kosten auffangen. Wenn die Anforderungen weiter steigen, müssen wir irgendwann die Mitgliedsbeiträge erhöhen oder einen Zug-Euro für jeden Zuschauer einführen." Dieses Jahr könne man aber noch von einem finanziellen Polster zehren.

Ähnlich geht es Braunes Kollegen aus den Leverkusener Stadtteilen Opladen und Wiesdorf. Für die beiden Züge am Karnevalssonntag und am Rosenmontag muss der Festausschuss Leverkusener Karneval 4000 bis 5000 Euro mehr zahlen. 40.000 Euro haben beide Züge 2016 gekostet, sagt Uwe Krause vom Festausschuss.

Der Zug am Tulpensonntag in Krefeld wird laut Aussage von Zugleiter Albert Höntges rund 10.000 Euro mehr kosten. "Wir wissen noch nicht, wie wir das bezahlen", sagt er. Man wolle die Kosten nicht auf die Vereine oder die Teilnehmer umlegen. Für das Comitee Crefelder Carneval wird das nicht einfach, denn die Zuschüsse der Stadt gehen zurück. Spenden und Einnahmen aus Veranstaltungen müssen die Lücke füllen. Man tue alles dafür, dass das Brauchtum nicht leide.

Das Sicherheitskonzept für den Kinderumzug in Duisburg-Hamborn wurde jedoch gestern genehmigt - es hatte Gerüchte gegeben, der beliebte Zug könne ausfallen.

(heif)
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