Düsseldorf Smartphone ist für Jugendliche wichtiger als TV

Düsseldorf · Die Lieblingsbeschäftigungen von jungen Menschen in der Freizeit sind Leute treffen und Musik hören. Wie dem neuen Kinder- und Jugendbericht für NRW weiter zu entnehmen ist, rangiert das Surfen im Internet an dritter Stelle der Freizeitaktivitäten. Es ist für die Jugendlichen wichtiger als der Fernsehkonsum und die Nutzung sozialer Medien. Vor zehn Jahren, so NRW-Familienministerin Christina Kampmann (SPD) bei der Vorstellung des neuen Berichts, hätten die sozialen Medien noch keine Rolle gespielt. Nach Angaben der Ministerin besitzen mittlerweile über 90 Prozent der jungen Menschen zwischen zwölf und 25 Jahren ein Smartphone; 99 Prozent verfügten über einen Internetzugang oder könnten auf das Internet zurückgreifen. Sorgen bereite ihr allerdings, dass der Umgang mit dem Internet vom sozialen Hintergrund der Jugendlichen abhänge. "Deshalb brauchen wir unbedingt eine Offensive in der digitalen Bildung für mehr soziale Chancengleichheit", so die SPD-Politikerin.

Der neue Kinder- und Jugendbericht, der sich auch aus bundesweit ermittelten Daten speist, zeige aber auch, dass der Sport für die jungen Leute sehr wichtig sei. Bemerkenswert sei auch, dass die Familie an Bedeutung gewonnen habe. Während im Jahr 2002 nur für 16 Prozent der jungen Leute Familienaktivitäten in der Freizeit wichtig gewesen seien, seien es inzwischen immerhin 24 Prozent, die gern etwas mit der Familie unternehmen. Zudem engagiere sich fast jeder zweite Jugendliche freiwillig in Verbänden, Organisationen und Schulen sowie für soziale, kulturelle und sportliche Zwecke.

Erfreulich sei, dass die 24 Jugendverbände, die im Landesjugendring zusammengeschlossen sind, wieder einen Zuwachs an ehrenamtlichen Mitarbeitern verzeichnen könnten. Diese Jugendverbände seien "Werkstätten gesellschaftlicher und politischer Bildung", betonte Kampmann. Viele Jugendliche, die sich später ehrenamtlich betätigten oder in die Politik gingen, hätten hier angefangen.

(hüw)
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