Köln Stadt ruft zu Demo gegen Rechte auf

Köln · Um gegen die Kundgebung der rechtsextremen Gruppe "Hooligans gegen Salafisten" (Hogesa) am Sonntag zu demonstrieren, laden die Stadt Köln, mehrere Aktionsbündnisse und Vereine zu Gegenkundgebungen und der Kulturveranstaltung "Birlikte" ein. Der noch amtierende Oberbürgermeister Jürgen Roters erachtet das Festival vor dem Hintergrund des Attentats auf seine Nachfolgerin Henriette Reker als besonders wichtig. Die Kundgebungen unter dem Motto "Schützt Flüchtlinge und Menschenwürde" seien ein "fulminantes Zeichen für die Demokratie" sowie ein Symbol der Stadt zu "Frieden und Toleranz". "Unfassbar" sei für ihn der Messerangriff auf Reker gewesen, für ihn handele es sich dabei um einen "gezielten Mordanschlag". Die Attacke stehe für ein "Grundverhalten der Feindseligkeit", das es nun umso mehr erfordere, "Flagge zu zeigen".

Die Veranstalter hoffen indes weiter auf ein Verbot der Hogesa-Demo. Das Verwaltungsgericht Köln hatte die von der Polizei verbotene Kundgebung teilweise wieder erlaubt und ihnen eine Demo an einem festen Ort gestattet. Die Polizei hat gegen diese Entscheidung Berufung eingelegt. Denn Polizeipräsident Wolfgang Albers befürchtet erneute Krawalle: Vor fast genau einem Jahr hatten sich bei einer Hogesa-Demo mit rund 5000 Teilnehmern Hooligans und Rechtsextreme in der Kölner Innenstadt Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. 50 Beamte wurden dabei verletzt.

Werner Spinner, Präsident des 1. FC Köln, sagte, dass auch die aktive Fanszene seines Vereins zugesagt habe, an den Veranstaltungen gegen Hogesa teilzunehmen. Die erste findet am Samstag statt: Um 16 Uhr ruft "Köln gegen Rechts" zur Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz auf. Vor dem "Birlikte"-Fest startet dann am Sonntag um 12 Uhr ein Demonstrationszug von St. Kunibert Richtung Egelstein. "Wir wollen gemeinsam gegen Hogesa vorgehen", betonte der Katholikenausschuss. Die Stadt stehe für Toleranz, Offenheit und für "Menschen, die hier Zuflucht suchen und erhalten".

(bur)
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