Voerde 1,7 Millionen Euro beim Personal sparen

Voerde · In einem gemeinsamen Antrag machen sich die Fraktionen von CDU und WGV dafür stark, die Ausgaben der Stadt Voerde für ihre Beschäftigten um zehn Prozent zu reduzieren. Diese Zielvorgabe soll bis 2020 erreicht werden.

 Bernd Altmeppen, CDU-Parteivorsitzender und Ratsherr, hält das Sparziel für erreichbar.

Bernd Altmeppen, CDU-Parteivorsitzender und Ratsherr, hält das Sparziel für erreichbar.

Foto: RP-Archivfotos

Dass die Fraktionen von CDU und WGV gemeinsame Sache manchen, erlebt man nicht allzu oft. Doch nun ziehen sie in Sachen Senkung der Personalkosten der Voerder Stadtverwaltung an einem Strang. "Die Not schmiedet manchmal sinnvolle Allianzen", erklärte CDU-Parteichef Bernd Altmeppen. In einem gemeinsamen Antrag fordern beiden Fraktionen, dass der Personalaufwand, der im laufenden Jahr mit rund 17,25 Millionen Euro zu Buche schlägt, bis zum Ende der aktuellen Wahlperiode um zehn Prozent gesenkt wird. Eingespart werden sollen also rund 1,7 Millionen Euro, wie WGV-Fraktionsvorsitzender Christian Garden und CDU-Ratsherr Altmeppen gestern gemeinsam erklärten. "Wir müssen nach sinnvollen Lösungen suchen, wie wir den Etat genehmigungsfähig hinbekommen." Dafür müssten allen Opfer abverlangt werden.

Einig sind sich Garden und Altmeppen, dass die weitere Erhöhung der Grundsteuer B, die bereits auf 600 Prozentpunkte angehoben worden ist, keine weitere Lösungsvariante darstellt. Der Blick ist nun auf die Personalkosten gerichtet, weil dies der größte Ausgabeposten der Stadt ist, der durch die Kommunalpolitik merklich beeinflusst werden kann. In den Jahren von 2011 bis 2015 ist dieser Ausgabenbereich um fast 1,9 Millionen Euro angewachsen. Die bisherigen personalwirtschaftlichen Maßnahmen hätten diesen Trend weder gestoppt noch hätten sie mit Einsparungen zur Konsolidierung des Hauhaltes beigetragen.

Die rund 340 Beschäftigten der Stadt Voerde müssen nach Aussage von Altmeppen und Garden nicht befürchten, dass es Entlassungen geben oder ihnen Lohnverzicht abverlangt wird, um die Einsparung von zehn Prozent zu erreichen. CDU und WGV setzen vielmehr auf intelligente Konzepte sowie auf die normale altersmäßige Fluktuation, um das angestrebte Sparziel zu erreichen. Sie wollen mit ihrem Vorschlag auch eine Diskussion zu diesem Thema einleiten. "Wer Voerde als eigenständige Verwaltung erhalten will, muss heute anfangen, den Etat zu entlasten und Einsparpotenziale finden", argumentiert Christian Garden. Die interkommunale Zusammenarbeit soll ausgebaut, der Kommunalbetrieb Voerde (KBV) in die Kernverwaltung zurückgeführt werden. Überlegt werden soll, ob und welche Aufgaben an den Kreis Wesel übertragen werden können. Die Ausgaben für den Bereich der Jugend- und Familienhilfe beispielsweise sind von 8,85 Millionen Euro in 2008 auf 13,36 Millionen in 2015 geklettert. "Wir sind bereit, über dem Zuschnitt der Verwaltung zu diskutieren", sagte WGV-Fraktionsvorsitzender Christian Garden. "Wir wollen keine Verunsicherung in die Verwaltung reintragen, es soll keine sozialen Härten geben", erklärte Altmeppen. Auch der Personalrat soll befragt werden, wo er Sparpotenzial sieht. Wer in diesem Bereich nicht sparen wolle, müsse Alternativen nennen

 Christian Garden, Fraktionschef der WGV, sieht gegenwärtig keine Alternative zu Einsparungen im Personalbereich.

Christian Garden, Fraktionschef der WGV, sieht gegenwärtig keine Alternative zu Einsparungen im Personalbereich.

Foto: Kazur, Jörg (jok)

Einsparungen im Personalbereich, darüber sind sich WGV und CDU bewusst, können einhergehen mit dem Herunterfahren von Standards und dem Verzicht auf Serviceleistungen. Die Verwaltung müsse kostengünstiger werden, um zukunftsfähig zu sein. Und dieser Prozess müsse gesteuert werden - CDU und WGV wollen Schrittmacher auf diesem Weg sein, damit Voerde auch künftig über eine bürgerfreundliche und leistungsfähige Verwaltung verfügt. Die Einsparung in Höhe von zehn Prozent bewerten Altmeppen und Garden als durchaus machbar und sehen diese Vorgabe als Motivationshilfe an.

(RP)
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