Dinslaken 30 Jahre im Einsatz für die Verbraucher

Dinslaken · Die Beratungsstelle in Dinslaken hat in den vergangenen drei Jahrzehnten 325.000 Ratsuchenden Antworten auf ihre vielen Fragen gegeben. Die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion hoben die Bedeutung des Angebots hervor.

 Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Verbraucherzentrale kamen (v.l.) Dirk Haarmann (Bürgermeister Voerde), Dr. Michael Heidinger (Bürgermeister Dinslaken, Ulrike Grabowski (Leiterin Beratungsstelle Dinslaken), Wolfgang Schuldzinski (Vorstand Verbraucherzentrale NRW), Bärbel Höhn (Bundestagsabgeordnete, Grüne), Dr. Ansgar Müller (Landrat Kreis Wesel) und Erwin Knebel (Verwaltungsratsvorsitzender der Verbraucherzentrale NRW) in die Dinslakener Beratungsstelle.

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Verbraucherzentrale kamen (v.l.) Dirk Haarmann (Bürgermeister Voerde), Dr. Michael Heidinger (Bürgermeister Dinslaken, Ulrike Grabowski (Leiterin Beratungsstelle Dinslaken), Wolfgang Schuldzinski (Vorstand Verbraucherzentrale NRW), Bärbel Höhn (Bundestagsabgeordnete, Grüne), Dr. Ansgar Müller (Landrat Kreis Wesel) und Erwin Knebel (Verwaltungsratsvorsitzender der Verbraucherzentrale NRW) in die Dinslakener Beratungsstelle.

Foto: Fröhlich

325 000 Ratsuchende in drei Jahrzehnten - das ist eine Bilanz der Verbraucherzentrale, die sich durchaus sehen lassen kann. Das bestätigten auch die Gäste aus Verwaltung, Politik, Organisationen, Vereinen und Wirtschaft, darunter Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, Landrat Dr. Ansgar Müller und die Bundestagsabgeordnete und ehemalige Verbraucherministerin Bärbel Höhn von den Grünen, die sich anlässlich des 30-jährigen Bestehens in der Beratungsstelle trafen. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung kennen die Verbraucherzentralen, die "meisten davon beschreiben uns als sehr nützlich", hob Erwin Knebel, Verwaltungsratsvorsitzender der Verbraucherzentrale NRW, in seiner Begrüßungsrede hervor. Das erklärte Ziel sei, Verbrauchern als dem schwächeren Marktpartner zu mehr Durchsetzungskraft und Rechten zu verhelfen. Das würde auch in Zukunft so bleiben. Geändert hätten sich in den 30 Jahren lediglich die Themen, mit denen sich die Teams vor Ort beschäftigten.

Dem pflichtete Ulrike Grabowski, Leiterin der Dinslakener Beratungsstelle, in der anschließenden Podiumsdiskussion bei. Das Schönste an ihrem Job sei es, den Menschen, vor allem den älteren, zu helfen. Die Fragen und Problematiken der Ratsuchenden hätten sich mit den Jahren tatsächlich geändert, seien vielfältiger und komplexer geworden. Einiges ändere sich jedoch nie, "wenn wir auch heute in Dinslaken kaum noch Probleme mit Kaffeefahrten haben", sagt Grabowski. Eine hier angesetzte Veranstaltung dieser Art hätte die Verbraucherzentrale in Zusammenarbeit mit mehreren Organisationen erfolgreich verhindern können.

Überhaupt sei die Zusammenarbeit der Verbraucherzentrale mit der Stadt Dinslaken, dem Kreis Wesel, den verschiedenen Institutionen sehr konstruktiv, lobte Erwin Knebel, und Bürgermeister Michael Heidinger und Landrat Ansgar Müller hoben unisono die Bedeutung der Verbraucherzentrale als wichtige Dienstleistungs- und Beratungsinstitution für die Bürger der Stadt und Region hervor. Beide waren sich einig, dass die finanzielle Zuwendung sowohl von Stadt als auch vom Kreis für die nächsten Jahre gesichert sei.

"Ein offenes Ohr für die Probleme der Menschen, kompetente Unterstützung bei der Durchsetzung ihrer Rechte und ein zielgerichtetes Engagement, Missstände aufzudecken, das charakterisiert den Arbeitsalltag der drei Beratungsstellen der Verbraucherzentrale im Kreis Wesel", so Müller. "Jede für sich ist ein wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge des Kreises Wesel." Trotz verschiedener Angebote im Internet sei die Verbraucherzentrale nicht wegzudenken. Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, fand dafür auch eine Erklärung: "Die Erstinfo läuft oft, vor allem bei den Jüngeren, übers Internet", Antworten zu komplexeren Themen würden dort vielleicht auch angedeutet, doch vertrauten die Verbraucher noch immer vor allem den Beratern vor Ort. Schließlich wüssten sie um die Unabhängigkeit der Verbraucherzentralen, die auf keinerlei Förderung von Industrie und Wirtschaft angewiesen seien. Für Bärbel Höhn ist die Verbraucherzentrale auch ein wichtiger Partner für die Politik. "Sie hat das Ohr am Puls der Zeit, das muss Politik nutzen", erklärte Höhn. Viele Missstände habe die Verbraucherzentrale erst in den Fokus gerückt, so dass die Politik entsprechend reagieren konnte. Als Beispiel sprach Höhn die Banken an. Hätten diese früher uneingeschränktes Vertrauen besessen, wisse man nun, dass Bankkaufleute oft lediglich Verkäufer seien, die keineswegs nur das Wohl der Bürger im Sinne hätten.

In Zukunft werde sicherlich nicht weniger Arbeit auf die Verbraucherzentrale zukommen, waren sich die Diskussionsteilnehmer einig. Es würden neue Probleme auftauchen, alte Themen bleiben, doch wenn die Finanzierung gesichert sei, "dann werden wir weiterhin im Sinne der Verbraucher agieren", versprach Ulrike Grabowski.

(big)
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