Voerde 42 Kinder haben Spaß im DRK-Zeltlager

Voerde · Die Voerder Rot-Kreuz-Bereitschaft veranstaltete nach zweijähriger Pause wieder ein Ferien-Camp und gab Einblicke in ihre Arbeit.

 Jedes Kind säubert sein Geschirr und Besteck selbst.

Jedes Kind säubert sein Geschirr und Besteck selbst.

Foto: Heiko Kempken

Am Sportzentrum Rönskenstraße herrscht Hochbetrieb. 42 Kinder stehen wie gebannt auf der Wiese und blicken in den Himmel. Dort kreist ein seltsames Gerät über dem Zeltlager der Bereitschaft Voerde des Deutschen Roten Kreuzes. "Wir werden beobachtet!", ruft ein Junge aufgeregt. Das unbekannte Flugobjekt ist eine Drohne, die über dem guten Dutzend großer Zelte auf der Wiese schwebt. Aber wozu? "Gehört die Drohne zu Euch?", möchte eines der Kinder von Werner Hülser wissen. Der Chef des Zeltlagers, das im Rahmen der Voerder Kinderferientage stattfindet, gibt sich geheimnisvoll und ernst. "Wer weiß, wer uns da zuschaut. Sei besser schön lieb", lautet seine Antwort. Kaum dreht sich das Kind weg, lächelt er.

"Wir wollten mal Luftaufnahmen von unserem Ferienlager machen, deshalb ist das Gerät im Einsatz", erklärt er. Keine Spähattacke fremder Mächte auf die jungen Bewohner des Ferienlagers also, aber ein kleines Abenteuer.

Kaum ist das Flugobjekt verschwunden, da kehrt im Camp auch schon wieder Alltag ein. Und das bedeutet in diesem Fall, dass auch die Kinder mit anpacken müssen. "Alle, die noch nicht gespült haben, bitte zurück ins Essenszelt oder ins Spülzelt", ertönt die Stimme einer der ehrenamtlichen Betreuerinnen über Lautsprecher. Schon machen sich die Kinder auf den Weg, um ihr vom Mittagessen noch dreckiges Geschirr zu säubern. "Jeder muss sich selbst um seine eigenen Sachen kümmern", erklärt Werner Hülser.

Dazu gehört natürlich auch, die Zelte in einem bewohnbaren Zustand zu halten. In der "Männerhöhle" sieht es, allen Vorurteilen zum Trotz, fast vorbildlich aus. Und die im Zelt sitzenden Jungen haben Spaß an ihrem Aufenthalt im Ferienlager.

"Es ist wirklich cool hier", sagt der 13 Jahre alte Torben. "Gestern haben wir sogar einen Erste-Hilfe-Kursus gemacht." Wie könnte es, beim Deutschen Roten Kreuz, auch anders sein. "Wir wollten den Kindern nicht nur etwas erzählen, sondern ihnen auch ein paar praktische Tipps mit auf den Weg geben", erklärt Werner Hülser.

So lernten die Kinder, einen Notruf richtig abzusetzen oder Pflaster fachgerecht zu benutzen. Und sie bekamen nebenher einen kleinen Einblick in die Arbeit der DRK-Bereitschaft vor Ort. Zurzeit ist man mit den Nachwuchszahlen dort ganz zufrieden. "Es könnte natürlich immer noch mehr sein", so Hülser. Ein kleines "Loch" bei den jungen Mitgliedern hatte auch mit dafür gesorgt, dass zwei Jahre lang kein Ferienlager des DRK stattfand. "Außerdem haben wir früher immer sehr eng mit den anderen Vereinen zusammengearbeitet. Das ist auch nicht mehr so", erklärt Hülser. Stattdessen kümmern sich die Mitglieder der DRK-Bereitschaft Voerde nun alleine um das Ferienlager. "Das ist schon eine große Aufgabe für ein Team aus ehrenamtlichen Mitarbeitern."

Gut 20 Mitglieder der Bereitschaft sind über den Tag verteilt im Camp im Einsatz. Schließlich möchte man den 42 teilnehmenden Kindern auch einiges bieten. Neben Einblicken in die Arbeit des DRK gab es Lagerfeuer, eine Fahnenjagd und zum Abschluss einen Disco-Abend. Zudem hatten alle Kinder ein Fahrrad mit dabei, denn es stand eine besondere Radtour auf dem Plan, bei dem es durch Voerde und die Umgebung zu Stationen wie der Schleuse am Kanal in Emmelsum ging.

"Das war genial. Wir sind durch die ganze Stadt gefahren", erzählt der elfjährige Ben. Überhaupt ist er begeistert vom Ferienlager. "Es ist schön hier. Die Betreuer sind nett und hören zu, wenn man was von ihnen möchte", sagt er. Einen Kritikpunkt gibt es allerdings schon: "Das Wetter hätte besser sein können." Vielleicht im nächsten Jahr.

(RP)
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