Voerde 483 Flüchtlinge leben in Voerde in städtischen Unterkünften

Voerde · Die Flüchtlingssituation und -entwicklung in Voerde bildete den Schwerpunkt in der jüngsten Sitzung des Sozialausschuss. Bürgermeister Dirk Haarmann gab dort einen Überblick über die Situation.

483 Personen sind gegenwärtig in städtischen Unterkünften untergebracht, 358 davon nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Die weiteren 125 Personen hätten ihre Aufenthaltstitel, seien aber bislang ohne eigene Wohnung, "weil sie auf dem Wohnungsmarkt in Voerde einfach schlecht etwas finden oder weil sie einfach auch nicht rauswollen", so Haarmann. Anerkannte Flüchtlinge, erklärte der Bürgermeister, müssten für den Verbleib in den Unterkünften selbst aufkommen. 43 der Bestandsflüchtlinge aus sicheren Herkunftsländern sind ausreisepflichtig, bei 48 weiteren werde der Asylantrag noch geprüft, so Haarmann. 81 Flüchtlinge sind in Voerde aktuell geduldet.

2016 habe die Stadt starke Abgänge zu verzeichnen gehabt, so Dirk Haarmann in seinem mündlichen Bericht. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 214 Abgänge aus den städtischen Unterkünften. Zwei Flüchtlinge sind im Januar dieses Jahres untergetaucht. Dabei, so Haarmann, habe es sich um Personen gehandelt, deren Asylantrag abgewiesen worden war.

Sechs weitere Abgänge aus den städtischen Unterkünften waren in diesem Monat zu verzeichnen: Fünf Personen reisten freiwillig aus und kehrten in ihre Heimat zurück, eine anerkannte Person zog aus der Unterkunft aus. 71 Prozent - so hoch liegt die Erfüllungsquote für das Aufnahmesoll für Personen im laufenden Asylverfahren aktuell. 2017 muss die Stadt Voerde noch 148 Personen aufnehmen, um ihre Auflagen zu erfüllen, wie Dirk Haarmann weiter berichtete..

Neun Nationalitäten - so unterteilt die Stadt Voerde die Asylbewerber: 202 von ihnen und damit die größte Gruppe kam Ende Januar aus Vorderasien (Irak, Iran, Syrien, Libanon oder Afghanistan), 70 Personen kamen aus Sub-Saharan-Afrika (wie Nigeria, Guinea oder Ghana). Sechs Personen stammten aus der Türkei. "Das ist neu", so Haarmann und spielte auf die aktuelle politische Lage im Land an. "Es kann durchaus sein, dass sich das in Zukunft noch verstärken wird."

(akw)
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