Dinslaken Abschiedsfeier für den Kunstkiosk 422

Dinslaken · Zwischen Baustellenabsperrungen haben sich die Besucher versammelt, um an einer ganz besonderen Abschiedszeremonie teilzunehmen. "Heute ist Schluss. Wir machen die Bude zu. Hier gibt es nichts mehr zu sehen", verkündet Volker Bellingröhr vor dem kleinen Kiosk, hinter dem die letzten Reste der alten Mauer des Zechengeländes zu sehen sind. Gemeinsam mit Künstlerin Britta L.QL, der Erfinderin des Kunstkiosk, hatte Belling-röhr die Konzertreihe "Kultbude" im kleinen Gebäude organisiert.

 Schlussakkord: Künstlerin Britta L.QL (links) montiert mit Helfern das Schild des Kiosk 422 am Lohberger Zechengelände ab.

Schlussakkord: Künstlerin Britta L.QL (links) montiert mit Helfern das Schild des Kiosk 422 am Lohberger Zechengelände ab.

Foto: Martin Büttner

Peter Psiuk ist es, der die Schrauben am Schild des Kunstkiosk löst und die Fahne einholt. Die beiden Insignien der Bude werden auf eine mit schwarzem Stoff ausgekleidete Trage drapiert. Es hat etwas von einem Trauerzug, als sich die Kulturschaffenden und Gäste vom Kiosk aus in einer von Fackeln beleuchteten Prozession zum Kreativquartier auf dem Zechengelände begeben. Im ehemaligen Gesundheitshaus soll unter dem Motto "Schlussakkord" noch einmal gefeiert werden. Es gibt Musik von "Shortbus" und "Kukalaka, Multi-Instrumentalist Ingo Borgardts improvisiert gemeinsam mit Sängerin Samirah Al-Amrie und Autor Ben Perdighe lädt zur Lesung ein. "Ich denke, es ist ein schöner Abend und ein würdiger Abschied für den Kiosk", sagt Künstlerin Britta L.QL. Mehr als vier Jahre hatte sie auf der kleinen Fläche des Kiosk Kunstaktionen, Poetry Slams und Konzerte veranstaltet und dazu mit Aktionen wie dem Artomaten, aus dem man kleine Kunstwerke ziehen konnte, für Aufsehen gesorgt.

"So wie der Kiosk in den vergangenen Wochen dastand, konnte es nicht weitergehen", erklärt Britta L.QL. Vor den wackelnden Überresten der ehemaligen Mauer am Zechengelände hatte sie für das Projekt keine Zukunft gesehen. "Ich werde weiter Kunst und Kultur machen, aber ich weiß noch nicht, wie es in Dinslaken weitergeht", sagt die Künstlerin, die eigentlich in Köln ein Atelier betreibt. "Ich möchte auf jeden Fall weiter mit den Menschen zusammenarbeiten, die ich hier in Dinslaken kennen gelernt habe", sagt Britta L.QL nach der Verabschiedung vom Kunstkiosk.

(fla)
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