Voerde/Wesel Aldi-Azubis leiten Filiale in Eigenregie

Voerde/Wesel · Der Discounter hofft noch auf Bewerbungen junger Leute.

 Albulena Amrllahi (22) aus Voerde macht die Arbeit bei Aldi Freude.

Albulena Amrllahi (22) aus Voerde macht die Arbeit bei Aldi Freude.

Foto: Klaus Nikolei

In der Weseler Aldi-Filiale an der Schermbecker Landstraße in Wesel sind seit Anfang der Woche ausschließlich junge Leute damit beschäftigt, die Regale mit Ware zu füllen, zu kassieren und Kundenfragen zu beantworten. Dass 15 Lehrlinge und angehende Handelsfachwirte die Filiale in Eigenregie führen, gehört zum Ausbildungsprogramm der in Rheinberg beheimateten Aldi Süd-Regionalgesellschaft.

Eine der Auszubildenden ist Albulena Amrllahi aus Voerde. Die 22-Jährige befindet sich im dritten Lehrjahr und ist normalerweise bei Aldi im Weseler Esplanada-Center im Einsatz. "Diese Filiale hier ist schon etwas größer. Und in jeder Filiale sind die Arbeitsabläufe etwas anders", erzählt die junge Frau. Dass sie zusammen mit einem guten Dutzend anderer Azubis praktisch eigenverantwortlich die Filiale zwei Wochen lang leitet, findet sie gut. "Nächste Woche werde ich an zwei Tagen die Chefin sein", sagt sie. Angst bereitet ihr dieser Gedanke nicht. "Das wird schon klappen."

Ursprünglich wollte Albulena Amrllahi studieren. Doch dann fehlten ihr nur wenige Punkte fürs Abi. "Die Schwester einer Freundin erzählte mir von der Ausbildung bei Aldi. Also habe ich mich spontan beworben - und die Stelle bekommen." Sie geht gerne zur Arbeit, liebt den Umgang mit den Kunden und den Kollegen und findet es toll, dass Aldi "so gut zahlt - über Tarif". Wer zuverlässig ist, sich anpassen und anpacken kann, dem empfiehlt sie, ihrem Beispiel zu folgen. Zumal es bei Aldi prima Aufstiegsmöglichkeiten gibt. "Falls ich übernommen werde, könnte ich mir gut vorstellen, später einmal als Filialleiterin zu arbeiten."

Dass das ein durchaus realistischer Wunsch ist, kann Jan Schuhmacher, der zusammen mit Sarah Jereshof das Verkaufsleiter-Duo in der Rheinberger Regionalgesellschaft bildet, nur bestätigen. "Die Karrierechancen für geeignete Bewerber sind bestens", sagt der 31-Jährige, der sich über Bewerbungen von engagierten Schülern freut. Denn noch sind längst nicht alle Lehrstellen vergeben. "Wir hoffen, dass wir zum 1. August mindestens 30 neue Einzelhandelskaufleute und Handelsfachwirte einstellen können. Und wenn noch mehr geeignete Kandidaten dabei sind, würden wir auch 50 Lehrlinge einstellen." Rein rechnerisch würde das für alle Filialen in den Kreisen Wesel, Kleve und Borken, die von Rheinberg aus beliefert werden, genau einen neuen Lehrling bedeuten.

Sarah Jereshof und Jan Schuhmacher standen gestern übrigens nicht nur Pressevertretern Rede und Antwort, sondern auch Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Außerdem war gestern ein Wirtschafts- und Sozialkunde-Kurs der Weseler Realschule-Mitte zu Gast, um hinter die Kulissen des Discounters zu blicken. Vielleicht bewirbt sich nun der eine oder andere Neuntklässler bei Aldi. Das Verkaufsleiter-Duo würde sich zweifelsohne freuen.

(RP)
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