Dinslaken Als Gott die Bläser schuf

Dinslaken · Zum nunmehr 32. Mal lud der Drevenacker Posaunenchor am Montag zu seinem traditionellen Pfingstkonzert neben der Evangelischen Kirche. Die Besucher genossen das Musikprogramm der Chöre und Instrumentalgruppen.

hünxe-drevenack "Der Mensch ist ein Gewohnheitstier", sagt Waltraud Sommer vom Posaunenchor Drevenack.

Damit hat sie grundsätzlich zwar nicht unrecht, an diesem Argument alleine kann es aber trotzdem nicht liegen, dass sich die Wiese neben der Evangelischen Kirche schon lange vor Beginn des traditionellen Pfingstkonzertes mit beachtlich vielen Besuchern gefüllt hat. Doch die Gewohnheits-Erklärung war gewiss nur ironisch gemeint; Waltraud Sommer scheint nämlich grundsätzlich ein durchaus augenzwinkernder Mensch zu sein: Auf ihrem T-Shirt prangt in großen Lettern der Aufdruck: "Am achten Tag schuf Gott die Bläser".

An langen Bierbänken sitzen die Drevenacker zumeist im Halbschatten der großen Bäume, plaudern und stoßen miteinander an. "Seit dem vergangenen Jahr haben wir die Bewirtung deutlich erweitert. Jetzt gibt es Kaffee und Kuchen und einen Grillstand. Mit der Erbsensuppe von früher kann man doch heute keinen mehr hinterm Ofen hervor locken", lacht Waltraud Sommer, die gemeinsam mit ihrem Verein das Pfingstkonzert zum nunmehr 32. Mal ausrichtet.

Märsche, Geistliches und Schlager

Die Besucher sind eingeladen, bis in die späten Nachmittagsstunden hinein beisammen zu sitzen und dem abwechslungsreichen und ausführlichen Musikprogramm zu lauschen. "Von geistlichen Lieder, über Volksmusik, Märschen, Gospel und Schlager haben wir eigentlich alles im Gepäck."

Und tatsächlich. Den Anfang macht Whitney Houston mit "I will always love you". Das aber – wenngleich realistischer-, so doch auch bedauerlicherweise – bloß aus den Lautsprecherboxen, die vor dem Auftritt der verschiedenen Orchester und Chöre noch einmal getestet werden. Dann geht's endlich los. Das Tambourkorps Drevenack unter der Leitung von Wilhelm Brücker bringt mit dem Marsch "Waidmanns Heil" Stimmung in die Menge.

Und auch "Mein Regiment" von Hermann Ludwig Blankenburg, dem "Deutschen Marschkönig", der während seiner Schaffenszeit rund 1200 Märsche komponierte, schafft einen perfekten Einstieg in den musikalischen Vormittag. Der Posaunenchor mit seinen zwölf Bläsern erweitert das Programm um einige kirchliche Stücke wie "Lobe den Herren" und "Bis hierher hat mich Gott gebracht".

Der Nachmittag verfliegt

Der Frauenchor unter der Leitung von Hans Dieter Rhode singt Melodiöses vom "wandernden Musikant" (Johannes Zentner), und die Jagdhornbläser verbreiten mit der Paul Pragers "Hegewaldfanfare" gute Stimmung. So zieht der Mittag dahin, gut zwei Stunden wechseln sich Kirchenchor, Männergesangsverein und die verschiedenen Orchester ab.

Und garantieren damit auch fürs kommende Jahr einen großen Besucherandrang. Gewohnheit und Qualität sei Dank.

(RP)
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