Dinslaken Altstadtbebauung jetzt auf gutem Weg

Dinslaken · Wer vermutet hatte, es werde in der Sondersitzung des Dinslakener Planungsausschusses zu hitzigen Debatten über die geplante Bebauung des Hackfort-Areals in der Altstadt kommen, hatte sich getäuscht. Die Sitzung endete in Harmonie.

 Dinslakens Baudezernent hat den Entwurf für die Altstadtbebauung mit ein paar kosmetischen Veränderungen gefälliger gemacht.

Dinslakens Baudezernent hat den Entwurf für die Altstadtbebauung mit ein paar kosmetischen Veränderungen gefälliger gemacht.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Vor Beginn der Sitzung hatte die Interessengemeinschaft Altstadt gestern noch ein großes Transparent über die Brüstung des Zuhörerbalkons im Dinslakener Rathaus hängen lassen. Der Koloss - und damit war das Bauvorhaben gemeint - gefährde die Belebung der Altstadt, ihre Entwicklung zu Kultur- und Gastronomiemeile und verhindere bezahlbares Wohnen für junge Familien stand darauf.

Das ließ flammende Debattenbeiträge erwarten. In der Sitzung gaben Brunhilde Holtbrügge, Dr. Ulrich Tekathen und Dirk Paust, denen der Ausschuss als Vertretern der IG Altstadt Rederecht gewährt hatte, dann allerdings unisono zu Protokoll, dass sie mit der nun geplanten Bebauungsvariante zufrieden seien.

Verantwortlich dafür war Baudezernent Dr. Thomas Palotz. Der hatte nach intensivem Gespräch mit Vertretern der Altstadt, wie er berichtete, die Pläne von Investor Tecklenburg auf die Schnelle mit einigen kosmetischen Änderungen versehen, die er nun im Ausschuss als Handzeichnung präsentierte. Diese Änderungen betreffen zwar nicht die Masse des von der Interessengemeinschaft als Koloss geschmähten Baukörpers, trafen aber ganz offensichtlich den Nerv der Kritiker.

Im Wesentlichen beziehen sich die Palotzschen Vorschläge auf die Fassadengestaltung, was Material und Farbgebung angeht. Auch Veränderungen an den Giebeln hat er vorgenommen. Alles in allem entsteht so der Eindruck eines noch stärker gegliederten Baukörpers. Darüber hinaus schlägt der Baudezernent "historisierende Gestaltungselemente" wie Blendläden vor und dass die Balkone nicht mehr so weit in den Straßenraum kragen, wie das bislang geplant ist.

Er habe, so erklärte Palotz, die Vorschläge auch schon an den Investor weitergegeben, der sich durchaus gesprächsbereit gezeigt habe und er sei zuversichtlich, dass Tecklenburg die Anregungen in Teilen auch aufnehmen werden. Palotz erinnerte in dem Zusammenhang daran, dass Tecklenburg sich in der bisherigen Diskussion um das Bauvorhaben in der Altstadt den Anregungen der Stadt gegenüber immer offen gezeigt habe. Wenn dies jetzt auch so sei, so erklärten die Sprecher der IG Altstadt, seien ihre Bedenken gegen das Bauvorhaben weitgehend ausgeräumt.

Zwingen wird die Stadt den Investor allerdings nicht können. Das machte Karl-Heinz Rudorf, Leiter des Geschäftsbereichs Planen der Verwaltung, in der Sitzung auch deutlich. Das Vorhaben des Investors ist mit dem Bebauungsplan vereinbar, wie Rudorf erläuterte.

Die Politik will zwar über den weiteren Fortgang informiert werden, ist aber prinzipiell der Auffassung, wie SPD-Planungsexperte Karl-Heinz Geimer feststellte, dass der Ball nun im Feld der Bauordnung liege, in deren Zuständigkeit die nun folgenden Entscheidungen fielen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort