Dinslaken/Arad Arad und Dinslaken: So feiern Freunde

Dinslaken/Arad · Festakt im Ledigenheim zur 25-jährige Städtepartnerschaft. Bürgermeister Michael Heidinger: "Nur persönliche Begegnungen von Mensch zu Mensch können Vorurteile abbauen."

 Sie umrahmten den Festakt zum 25jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit ihren musikalisch-tänzerischen Auftritten - Ronnie Waldmann, Dekel Terry aus Arad und Samirah Al-Amrie.

Sie umrahmten den Festakt zum 25jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit ihren musikalisch-tänzerischen Auftritten - Ronnie Waldmann, Dekel Terry aus Arad und Samirah Al-Amrie.

Foto: Heiko Kempken

Aus der gemeinsamen Vergangenheit entstanden, der Gegenwart gewidmet und für die Zukunft gestaltet - so habe sich die Städtepartnerschaft zwischen Dinslaken und dem israelischen Arad in den vergangenen 25 Jahren kontinuierlich entwickelt. Bürgermeister Michael Heidinger ist sich aber durchaus bewusst, dass die Ideengeber und Gründer dieser Partnerschaft mehr erwartet hatten. Damals, vor 25 Jahren, als der damalige Bürgermeister Karl Heinz Klingen und Arads Ex-Bürgermeister Avraham Schochat im Ratssaal ihren Namen unter die Partnerschaftsurkunde setzten.

 Bürgermeister Dr. Michael Heidinger betonte die Bedeutung der Partnerschaft mit Arad.

Bürgermeister Dr. Michael Heidinger betonte die Bedeutung der Partnerschaft mit Arad.

Foto: Heiko Kempken

Ein Frieden im Nahen Osten, ein reger Austausch der Bürger beider Städte, der Unternehmer, der Vereine, der Künstler - doch ein solcher Austausch habe sich in der Vergangenheit wegen der ständigen Bedrohung Israels und der damit verbundenen Sorge um die Reisenden als nicht gerade einfach erwiesen. Um so größer sei das Jubiläum einzuschätzen, erklärte Michael Heidinger beim Festakt im Ledigenheim. Denn nur persönliche Begegnungen von Mensch zu Mensch würden Vorurteile abbauen, nur diese Begegnungen könnten Freundschaften entstehen lassen.

 Taly Ploskov, Bürgermeisterin der Stadt Arad in Israel, freut sich über den Besuch in Dinslaken.

Taly Ploskov, Bürgermeisterin der Stadt Arad in Israel, freut sich über den Besuch in Dinslaken.

Foto: Heiko Kempken

Der Bürgermeister sprach auch den seit 13 Jahren währenden Schüleraustausch zwischen dem Theodor-Heuss-Gymnasium und der ORT Comprehensive High School in Arad an, erinnerte an die Besuche zahlreicher israelischer Künstler in Dinslaken, darunter Amos Oz, an die gemeinsamen Projekten während der Feierlichkeiten zum Kulturhauptstadtjahr 2010 und die daraus resultierenden Verbindungen von Kulturschaffenden. Ein perfektes Beispiel dafür ist das Trio de Rosa mit Ronnie Waldmann und Dekel Terry aus Israel und Samirah Al-Amrie aus Dinslaken. Die drei Künstler sorgten für den musikalisch-tänzerischen Rahmen des Festprogramms und begeisterten das geladene Publikum. Und sie zeigten dabei gleich auch noch etwas anderes - es funktioniert mit der Verbundenheit unterschiedlicher Menschen und Glaubensrichtungen.

Und so sprach auch Bürgermeister Heidinger den Wunsch nach Frieden für den Nahen Osten aus, den sich die Menschen in Israel und auch im Gaza und der Westbank wünschen. Trotz der ständig wiederkehrenden Kriege versuche man in Arad das Leben nicht zu vergessen, sagte Arads Bürgermeisterin Taly Ploskov. Denn "glücklicherweise gibt es Freunde jenseits des Meeres wie Euch, das gibt uns Zuversicht und Freude." Sie sei fest entschlossen, die Partnerschaft zwischen Arad und Dinslaken weiter zu fördern und hoffe, die Beziehungen beider Städte weiter ausbauen zu können. Auch ihr liege vor allem der Jugendaustausch am Herzen und wie zuvor Heidinger dankte auch sie den Hauptakteuren der Dinslakener Partnerstadt - Jürgen Grafen, Margarete Humpert, Gabriele Khanna und Renate Seidel.

Zurück ging es gestern bereits für die offiziellen Vertreter Arads, Taly Ploskov und dem Verwaltungsdirektor David Ohanona. Drei Tage lang hatten sie die Innenstadt, das Museum, das Mahnmal und den jüdischen Friedhof sowie die Umgebung erkundet.

Etwas mehr Zeit für Dinslaken hatten die israelischen Austauschschüler, die mit ihren Gastfreunden des Theodor-heuss-Gymnasiums ebenfalls am Festakt teilnahmen und eindrucksvoll von ihrem Schüleraustausch und den Erfahrungen berichteten.

(RP)
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