Dinslaken Arnd Rutenbeck - ein Zauberlehrling führt die Diakonie

Dinslaken · Der 44-Jährige ist seit dem 1. August der neue Geschäftsführer des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenkreis. Er lobt den Ist-Zustand der Organisation, denkt aber gleichzeitig auch über neue Arbeitsfelder nach.

Dinslaken: Arnd Rutenbeck - ein Zauberlehrling führt die Diakonie
Foto: Büttner, Martin (m-b)

Es ist fünf Jahre her, als Arnd Rutenbeck ein neues Hobby für sich entdeckte. Im Urlaub auf Sylt kam er mit der Zauberei in Kontakt, die ihn seitdem nicht mehr loslässt. "Das ist eine ganz faszinierende Welt. Meine Frau schenkte mir sogar schon einen Zauberkursus für Anfänger", erzählt Arnd Rutenbeck.

Der neue Geschäftsführer des Diakonischen Werk im Evangelischen Kirchenkreis Dinslaken und der Kinderwelt benötigt für seine zukünftigen Aufgaben aber alles andere als magische Kräfte. Am 1. August trat er seine neue Stelle an, sammelte bislang nur positive Eindrücke und sieht die Diakonie, auch ohne selbst zaubern zu müssen, gut aufgestellt. "Ich bin sehr, sehr freundlich empfangen worden und habe in den ersten Kennenlerngesprächen mit den Mitarbeitern ein hohes Maß an Kompetenz festgestellt. Sowohl die Mitarbeiter, die frisch dabei sind, als auch die alten Hasen haben eine hohe Identifikation mit der Diakonie als Arbeitgeber und ich finde es erstaunlich, welche Ideen und Visionen sie haben, wenn es darum geht, in welche Richtung sich die Diakonie entwickeln soll", meint der 44-Jährige, der in der Nähe von Lüdenscheid geboren wurde. Stillstand hält er für Rückschritt. "Ich bin jetzt schon stolz auf die Mitarbeiter, weil wir in der Schwangerschafts-, Drogen-, Arbeitslosen- oder Schuldnerberatung richtig stark dastehen. Ausbaufähig ist dagegen der pflegerische Bereich. Da gibt es vorsichtige Ideen, die Themen Altenpflege oder Demenzberatung perspektivisch anzupacken. Ich will nicht nur erhalten, sondern auch Ideen entwickeln und über neue Arbeitsfelder nachdenken."

Nachdem Jörg Koch 14 Jahre lang das Amt des Geschäftsführers der Diakonie übernommen hatte, suchte Arnd Rutenbeck Anfang des Jahres eine neue berufliche Herausforderung und bewarb sich im April auf die Stellenausschreibung. "Ich dachte, das liest sich sehr gut und ist eine spannende Aufgabe. Dass mein Vorgänger 14 Jahre hier war, war für mich ein zusätzliches beruhigendes Zeichen." Ruteneck hat evangelische Theologie studiert, war Erzieher und dann Leiter eines Internats bei Göttingen. Berufsbegleitend studierte er Sozialmanagement und Wirtschaftslehre, so dass er Geschäftsführer des Internats wurde. Danach wurde er Vorsitzender der Evangelischen Internate und arbeitete zuletzt an der Montessori-Schule in Dorsten.

Der Neue leitet im Diakonischen Werk 25 Mitarbeiter, 60 im Diakonieverein und rund 250 in der Kinderwelt. Zurzeit ist er meistens an seinem Büroschreibtisch an der Duisburger Straße anzutreffen, doch wenn sich in der neuen Umgebung alles eingespielt hat, kann er sich auch einen Abstecher als Zauberer in die Kinderwelt vorstellen. "Dafür müsste ich aber noch ein bisschen üben", grinst der 44-Jährige, der in seiner Freizeit bei den Alten Herren von Arminia Appelhülsen kickt, mit dem Hund joggt, Rad fährt oder Doppelkopf spielt: "Ein gesundes Umfeld tut gut, um den Kopf freizubekommen und sich vor Burn-Out zu schützen."

(gaa)
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