Dinslaken Arzt ohne Telefon: "Die Leitung ist tot"

Dinslaken · Orthopäde Dr. Rembert Lauer ist seit Donnerstag ohne Fax und Telefon. Anrufe landen auf dem Handy der Angestellten.

 Orthopäde Dr. Rembert Lauer ist seit Donnerstag in Dinslaken der Arzt ohne Telefonanschluss.

Orthopäde Dr. Rembert Lauer ist seit Donnerstag in Dinslaken der Arzt ohne Telefonanschluss.

Foto: Markus Joosten

Wer beim Facharzt einen Termin haben möchte, kann schon mal länger in der Leitung hängen. Wer beim Dinslakener Orthopäden Dr. Rembert Lauer derzeit einen Termin haben möchte, landet mit viel Glück auf dem Handy einer seiner Angestellten. Immerhin. Aber eigentlich hätte der Arzt lieber, dass die Telekom endlich seinen Schaden an der Telefonanlage behebt.

Dr. Rembert Lauer hat sich mit seiner Praxis 1998 am Dinslakener Neutor nieder gelassen, ist seitdem Kunde bei der Telekom. Und war bisher auch immer recht zufrieden. Bis Donnerstag. Da nämlich gab es gegen Mittag einen lauten Knall, die Telefonanlage fiel aus. "Die Displays bleiben leer, die Leitung ist tot", sagt der Arzt. Für ihn besonders tragisch: Auch das Faxen über die Telefonleitung funktioniert nicht mehr. "Für uns ist das ein wichtiger Kommunikationsweg zum Austausch mit Kollegen oder dem Krankenhaus, wir versenden rund 15 bis 20 Faxe täglich", erklärt Lauer. Dass die Internetleitung funktioniert, weil der Router von dem Schaden offensichtlich nicht betroffen ist, hilft dem Arzt nicht wirklich weiter, weil man noch kaum über E-Mails kommuniziere. Dass er als Arzt nicht nur Geschäftskunde ist, sondern im medizinischen Notfall auch handeln muss, scheint die Telekom indes nicht zu bewegen: "Ich habe den Schaden gemeldet, auch eine Schadensnummer, ein Ticket, bekommen, aber dann ist nichts mehr passiert", so Lauer. Immer wieder habe er angerufen, sei in ganz verschiedenen Call Centern im Land gelandet. Aber niemand habe ihm wirklich helfen können.

"Mir wurde nur gesagt, dass mein Anliegen Priorität hat, ich weiß nur nicht, welche", sagt Lauer. Dabei habe er gar keinen außergewöhnlichen Wunsch: "Ich möchte doch nur, dass mir gesagt wird, wann ein Techniker kommt, um sich den Schaden anzuschauen und ihn zu beheben." Aber das ist momentan anscheinend zu viel verlangt. Zuletzt wurde gestern sogar in Frage gestellt, ob die von der Telekom gekaufte Telefonanlage überhaupt von der Telekom sei. Die für Montag angekündigte Rufumleitung wurde am gestrigen Dienstag realisiert. "Wer bei uns anruft, landet dann auf dem Handy einer Angestellten. Anders ließ sich das nicht bewerkstelligen", erklärt der Orthopäde, der sich von der Telekom schlecht behandelt fühlt. "Für den mir entstandenen Betriebsausfall werde ich denen eine Rechnung schreiben", kündigt Lauer an.

(RP)
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