Voerde Auch bei Chören hält die GEMA gern die Hand auf

Voerde · Christoph Krekeler referierte beim Sängerkreis Wesel über Rechtsfragen rund ums Singen.

 Der Frauenchor "Pro Musica" eröffnete die Jahreshauptversammlung des Sängerkreises Wesel im Gasthof Hinnemann in Voerde.

Der Frauenchor "Pro Musica" eröffnete die Jahreshauptversammlung des Sängerkreises Wesel im Gasthof Hinnemann in Voerde.

Foto: Heinz Kunkel

Im Gasthof Hinnemann hatten sich die Mitglieder des Sängerkreises Wesel zu ihrer Jahreshauptversammlung getroffen. Der Frauenchor "Pro Musica" unter der Leitung von Marco Rohde stimmte die Anwesenden mit einigen Liedern auf die Versammlung ein.

In der stand dann zunächst das Thema "Recht" im Vordergrund. Christoph Krekelen, Vizepräsident des Chorverbandes NRW und praktizierender Jurist, hielt einen Vortrag über Rechtsfragen, die beim Singen als Hobby eine Rolle spielen könnten. Zuerst ging es darum, einen Namen für einen Chor oder Gesangsverein zu finden. Eigentlich ganz einfach, wie man meinen möchte, wären da nicht einige Gesetzestexte.

So sollen sich die Namen deutlich von denen bereits bestehender Gruppen unterscheiden. Was früher kein Problem war, da sich Chöre meist nach ihrem Gründungsort benannten, ist mit der Suche nach aussagekräftigeren Namen zum kleinen Problem geworden. "Dass es da Probleme gibt, bekomme ich fast täglich mit", erklärte Christoph Krekelen.

Seine Lösung: Vor einer Namensfindung für den eigenen Chor eine kurze Recherche im Internet durchführen und den Namen des Gründungsortes in den Chornamen mit einbeziehen, um Verwechslungen ausschließen zu können. Außerdem beschäftigte sich Christoph Krekelen mit der Frage, wie es damit aussieht, Hörbeispiele eigener Auftritte über die eigene Internetseite des Chors abzuspielen. "Damit wären sie der Veröffentlicher und müssten unter Umständen GEMA-Gebühren zahlen", erklärte der Jurist. Das gälte auch, wenn man Youtube-Videos auf einen "Frame" über die eigene Seite abspielen lasse. Auch das Verlinken der Videos im Internetportal sei momentan eine rechtliche Grauzone, da sich die Verwertungsgesellschaft GEMA gerade mit dem Videoportal vor Gericht auseinandersetzt.

Einige Fragen zur GEMA hatte auch Frank Matzken, Geschäftsführer des Sängerkreises Wesel, zu beantworten, da es ein neues Verfahren zur Meldung der von den Chören aufgeführten Musikstücke gibt. Hier bot er sich als Ansprechpartner an. Zum Schluss stand noch die Neubesetzung einiger Ämter auf dem Programm.

Die Vorsitzende des Sängerkreises, Erika Dicks, verkündete, dass Garrell Hagedorn in Zukunft den Posten des Kreischorleiters übernehmen wird. Von den Anwesenden neu gewählt wurden Kassenprüferin Christel Krinn und Jugendreferent Hans-Bernd Rücker.

(fla)
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