Dinslaken/Voerde/Hünxe Auf die richtige Aufgabenwahl kam's an

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Hintergrund Warum den Schülern in Dinslaken, Voerde und Hünxe das Mathematik-Abitur nicht so schwerfiel

 Daniel Tiszay hörte am THG nur das "normale Gemeckere".

Daniel Tiszay hörte am THG nur das "normale Gemeckere".

Foto: rp-archivfotos (3)

Die Schüler in Nordrhein-Westfalen jammern — zumindest viele, die in dieser Woche vor ihrer Abiturprüfung im Fach Mathematik standen. Viel zu schwer seien die Aufgaben gewesen, so dass sich mehr als 3000 Schüler im Internet zu einer Facebook-Gruppe zusammenschlossen und sich "Protest gegen Mathe-Abiturklausur '13" nennen. Aber es sind nicht alle Schüler in NRW. Die Prüflinge aus Dinslaken, Voerde und Hünxe kamen mit ihrer Klausur zurecht und beteiligen sich nicht an der angekündigten Protestaktion.

 Erlebte ein stressfreies Abitur: Voerdes Schulleiter Gerd Kube.

Erlebte ein stressfreies Abitur: Voerdes Schulleiter Gerd Kube.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Dies kann zweierlei Gründe haben. Der erste wäre, die Schüler haben einfach richtig gelernt und sind mit dem nötigen Wissen an ihre Aufgaben herangegangen. Die zweite Möglichkeit wäre aber die, dass ihre Lehrer sie gut vorbereitet haben und dann auch die geeignete Aufgabe auswählten. Es nennt sich zwar Zentralabitur, doch im Fach Mathematik gibt es eine Besonderheit. Aus Düsseldorf kommt eine Auswahl von Aufgaben und die Lehrer selbst können vor Ort entscheiden, welche die Schüler lösen müssen.

Nun kann es aber zu dem Problem kommen, dass der Lehrer die Schüler im Unterricht weitestgehend auf die Matrixaufgabe vorbereitete und sie auch für die Abiturprüfung ankündigte. Die Schüler lernen danach und bekommen dann einen gewaltigen Brocken vorgesetzt, denn die Matrixaufgabe soll im Vergleich zu der anderen Aufgabe viel größer schwerer sein. Weil der Lehrer aber sie ankündigte, blieb keine andere Wahl, als sie auch zu stellen.

"Daran sieht man, dass man sich als Lehrer nicht zu weit aus dem Fenster lehnen sollte. Die Aufgabe hatte es in sich, aber was soll der Lehrer sonst machen, wenn er diesen Themenbereich ankündigte", sagt Gerd Kube vom Gymnasium Voerde. Der Schulleiter ist froh, dass bei seiner Schule solche Schwierigkeiten nicht entstanden, alles reibungslos ablief und sich die Schüler nicht beschwerten: "Bei uns war es ein stressfreies Abitur."

Auch am Otto-Hahn-Gymnasium in Dinslaken traten keine besonderen Vorkommnisse nach den Prüfungen auf, am benachbarten Theodor-Heuss-Gymnasium hörte der stellvertretende Schulleiter Daniel Tiszay nur von unzufriedenen Schülern an anderen Schulen in NRW. "An unserer Schule ist mir nichts davon zu Ohren gekommen, dass die Aufgaben zu schwer gewesen seien. Ein bisschen gemeckert wird nach den Klausuren auf den Gängen immer, aber das ist in jedem Fach so. Bei uns war es eigentlich absolut ruhig, vielleicht weil bei uns der Kollege eine Aufgabe wählte, die besser passte und deswegen leichter zu lösen war",erklärt Tiszay.

An der Hünxer Gesamtschule hielt Schulleiter Klaus Ginter mit dem zuständigen Kollegen extra noch Rücksprache, um sich zu informieren, ob es auch an seiner Schule zu Problemen beim Mathe-Abitur gekommen sei. "Bei uns gab es nur einen Einzelfall, bei dem es zu einem Problem kam. Das war aber ein ganz individueller Fall und Probleme, wie sie woanders in der Breite aufgetaucht sein sollen, kann ich nicht bestätigen", sagt Ginter, dem aber übermittelt wurde, dass die bereits angesprochene Aufgabe in ihrer Aufgabenstellung "gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem lösbar" gewesen sein soll.

(gaa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort