Dinslaken Aufhübschen statt umgestalten

Dinslaken · Die Bürger lehnen die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes ab. Das ergab eine Befragung durch die UBV-Fraktion.

 Die Mehrheit der von der UBV Befragten spricht sich eine teure Neugestaltung des Dinslakener Bahnhofsvorplatzes aus.

Die Mehrheit der von der UBV Befragten spricht sich eine teure Neugestaltung des Dinslakener Bahnhofsvorplatzes aus.

Foto: Peggy Mendel

Dass das Ergebnis so eindeutig ausfallen würde, damit hatte Heinz Brücker nicht gerechnet. Die Fraktion der Unabhängigen Bürger-Vertretung (UBV), deren Vorsitzender Brücker ist, führte eine Bürgerbefragung zur geplanten Umgestaltung des Dinslakener Bahnhofsvorplatzes durch. Rund 1200 Bürgerinnen und Bürger nahmen an Befragung teil. Etwa 1190 von ihnen, so Heinz Brücker, sprachen sich danach für die Beibehaltung des jetzigen Ausbaus unter Aufwertung des derzeitigen Zustandes aus. Lediglich vier der Befragten hätten den von der Verwaltung vorgesehenen kostenaufwendigen Ausbau des Platzes befürwortet. Vier Stimmabgaben hätten nicht in die Wertung einfließen können. Als bemerkenswert sieht es Heinz Brücker an, dass 31 der befragten Bürger die Möglichkeit genutzt hätten, eigene Vorschläge zur Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes zu machen. Für die Stadtverwaltung sei das Ergebnis niederschmettern.

Die Verwaltung beabsichtigt, einen Bahnhofsvorplatz zu schaffen, der es ermöglicht, die Verkehrsströme von Pkw, Bussen, Straßenbahn, Radfahrern und auch Fußgängern zu entzerren und zu sortieren. Der neue Platz soll weitgehend autofrei sein, die "Park & Ride"-Fläche wird erweitert. Die Bahnstraße soll künftig der neue Weg zum Bahnhof sein, die bisherige direkte Zufahrt wird es dann nicht mehr geben. Die geschätzten Kosten werden von der Verwaltung mit über vier Millionen Euro angegeben.

Für ihre Aktion hat die UBV einen Fragebogen erarbeitet. Unter der Überschrift "Der Bahnhofsvorplatz - Ihre Meinung ist gefragt!" galt es, sich per Kreuz zu entscheiden. Gefragt wurde: "Sind Sie für eine kostenaufwendige Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes nach den Vorstellungen der Verwaltung unter Aufgabe der bisherigen Zufahrts- und Parkplatzmöglichkeit" Oder: "Sind Sie für eine kostengünstige Renovierung des Bahnhofsvorplatzes in der derzeitigen Gestaltung unter Erhalt der bisherigen Zufahrts- und Parkplatzsituation?" Die Fragebogen seien von den Teilnehmer überwiegend nicht nur mit ihrer Unterschrift, sondern auch mit ihrer Adresse versehen worden.

Für UBV-Fraktionschef Heinz Brücker steht fest, dass die Bürger eine Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes entsprechend den Verwaltungsplänen nicht wollen und ablehnen. Die UBV wird die Unterlagen ihrer Befragung heute der Verwaltung übergeben. Dies soll beim Bürgerforum zur Neugestaltung des Bahnhofsplatzes geschehen, das von der Stadt Dinslaken heute, Beginn 18 Uhr, im Ratssaal veranstaltet wird. Sollte an den bisherigen Überlegungen festgehalten werden, so befürchtet Brücker, dass hier erneut eine Fehlplanung umgesetzt wird, ähnlich wie die Neugestaltung des Stadtparks im Bereich der Teichanlage. Brücker will für das Projekt "keine Millionen raushauen, weil es einen Zuschuss gibt". Er bekräftigt die Forderung seiner Fraktion nach einer schriftlichen Bürgerbefragung zum Bahnhofsplatz durch die Stadt. Die Zeit dafür sei vorhanden. Er hofft, dass heute viele Dinslakener zu der Veranstaltung ins Rathaus kommen und dort ihren Unmut über die geplante Baumaßnahme äußern.

(RP)
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