Dinslaken Aus Untersuchungshaft in die Psychiatrie

Dinslaken · Tötungsdelikt Katharinenstraße: Gutachter geht von geistiger Erkrankung des 61-jährigen Tatverdächtigen aus.

Der 61-jährige Dinslaken, der am 15. Juli seine Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung an der Katharinenstraße erstochen haben soll und sich nach der Tat in Untersuchungshaft befand, ist inzwischen vorläufig in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht worden. Dies geschah aufgrund der ersten Ergebnisse einer psychiatrischen Begutachtung des Mannes.

Das Gutachten hatte die Staatsanwaltschaft Duisburg in Auftrag gegeben, um die Einschätzung eines Experten zur Schuldfähigkeit des Mannes zu erhalten. Der 61-Jährige äußerte sich bei seiner Begutachtungen gegenüber dem Psychiater und wirkte mit. Eine Vorabstellungnahme des Gutachters liegt dem zuständigen Staatsanwalt Alexander Bayer inzwischen vor, wie er gestern auf Anfrage erklärte. Danach sei der Beschuldigte sicher eingeschränkt schuldfähig, möglicherweise sogar völlig schuldunfähig, so der Staatsanwalt weiter. Der Gutachter komme zu dem Ergebnis, dass von dem 61-Jährigen aufgrund dessen psychischer Erkrankung eine Gefahr ausgehe. Deshalb wurde von einem Richter die vorläufige Unterbringung des Mannes in der geschlossenen Psychiatrie angeordnet, dort befindet der 61-Jährige sich seit der vergangenen Woche.

Wenn dem Staatsanwalt das detaillierte Gutachten vorliegt, will dieser aufgrund der geistigen Erkrankung des Tatverdächtigen einen Antrag zur Eröffnung eines Sicherungsverfahrens stellen. Dann findet eine Hauptverhandlung am Landgericht Duisburg statt, das entscheiden muss, ob der 61-Jährige dauerhaft in der Psychiatrie bleibt.

Das Gutachten hat nach Einschätzung von Alexander Bayer "kein überraschendes Ergebnis" gebracht. Zum Motiv für die Tat gibt es keine genauen Feststellungen, der Staatsanwalt geht davon aus, dass der Tatverdächtige aufgrund seines Geisteszustandes an "Fehlwahrnehmungen der Realität oder Wahnvorstellungen" litt. Der Mann hatte sich am Tattag morgens gegen 6.50 Uhr bei der Polizei gemeldet und erzählt, dass er seine Frau getötet habe. Polizeibeamte und Mitarbeiter des Rettungsdienstes fuhren zur Wohnung an der Katharinenstraße. Der Mann ließ sich damals widerstandslos festnehmen. Der Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Die Obduktion ergab, dass die 60 Jahre alte Frau nach mehreren Messerstichen in den Hals verblutet war.

Der Mann hatte, so die Untersuchungsergebnisse der Polizei, mit einem Küchenmesser auf seine schlafende Frau eingestochen. Dies soll gegen 3 Uhr gewesen sein, danach will der Mann sich nach eigener Aussage aufs Sofa gelegt haben und eingeschlafen sein. Als er aufwachte, verständigte er die Polizei.

Laut Staatsanwaltschaft hat es keine Hinweise gegeben, dass der Mann gefährlich sei, auch sei dieser vorher nicht strafrechtlich aufgefallen.

(RP)
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