Dinslaken Bäderlösung für rund 10 Millionen Euro

Dinslaken · Dinslakens Verwaltung schlägt die Sanierung des Hiesfelder Freibades in jetziger Form und zwei neue kleine Becken am DINamare vor. Die Investitionskosten von rund zehn Millionen Euro sollen weitgehend die Stadtwerke tragen.

 Das Freibad Hiesfeld konnte in dieser Saison nicht öffnen. Wenn es nach der Verwaltung geht, soll es saniert werden.

Das Freibad Hiesfeld konnte in dieser Saison nicht öffnen. Wenn es nach der Verwaltung geht, soll es saniert werden.

Foto: Martin Büttner

Das Freibad in Hiesfeld marode und geschlossen, das Lehrschwimmbecken an der Bismarckstraße nur mit unverhältnismäßigem Aufwand zu sanieren, das DIN-amare im Volkspark unterdimensioniert und nicht geeignet die Anforderungen von Vereinen, Schulsport und Öffentlichkeit zu erfüllen - das Dilemma ist bekannt, über die Lösung des Problems gibt es unterschiedliche Auffassungen. Dinslaken Verwaltung präsentiert einen Vorschlag, mit dem sie glaubt, alle Interessen berücksichtigt zu haben:

1. Das Lehrschwimmbecken an der Bismarckstraße wird aufgegeben und die bisherige Schwimmhalle in einen Gymnastikraum umgebaut. Die Investitionen liegen bei rund 797.000 Euro für den Bau und 10.000 Euro für die Einrichtung.

2. Auf dem Gelände des DINamare-Bades sollen zwei Kursbecken mit Hubboden und jeweils 10 mal 10 Metern sowie neue Vereinsräume errichtet werden. Die Investitionssumme beträgt rund 5,92 Millioen Euro.

3. Das Freibad Hiesfeld wird saniert. Das alte Becken wird abgerissen und ein neues Sportbecken in der bisherigen Größe von 33 mal 20 Metern neu errichtet. Zudem sollen ein Eltern-Kind-Becken gebaut und die Filtertechnik erneuert werden. Die Investitionssumme liegt bei rund 3.1 Millionen Euro.

Die Investitionskosten beziffert die Verwaltung also auf rund zehn Millionen Euro. Davon muss die Stadt allerdings nur für die Umwandlung des Lehrschwimmbeckens an der Bismarckstraße in eine Gymnastikhalle gerade stehen. Alles, was sich im Bäderbereich tut, soll die Stadtwerketocher Dinbad schultern und zwar ohne dass sich das negativ auf die Gewinnausschüttung der Stadtwerke an ihre Eigentümerin Stadt auswirkt. Mit der Geschäftsführung des Dinslakener Versorgungsunternehmens, so heißt es in der Vorlage, die die Verwaltung dem Sportausschuss für seine Sitzung am 21. Februar präsentiert, sei vereinbart, dass sich die zugesagte Gewinnausschüttung von neun Millionen Euro, die in der Mittelfristigen Finanzplanung des städtischen Haushalts enthalten ist, dadurch nicht verändert". In den vergangenen Jahren habe es regelmäßig darüber hinausgehende Ausschüttungen gegeben. Daraus solle der zukünftige Mehraufwand der Stadtwerke getragen werden.

Dass die Verwaltung für den Erhalt des Hiesfelder Freibads votiert, begründet sie mit dem "großen Interesse der Öffentlichkeit am Erhalt dieses Bades", obwohl die Dinbad wegen der deutlich höheren Betriebskosten bei einem zweiten Standort für den Bau eines Außenbeckens am DINamare votiert. Den Bau eines zweiten 25-Meter-Beckens am DINamare, wie ihn die wassersporttreibenden Vereine und auch die Dinslakener CDU-Fraktion gefordert haben, um Vereins- und Schulsport vom öffentlichen Badebetrieb zu trennen und die deswegen bestehenden Interessenskonflikte zu entschärfen, hält sie dagegen für unwirtschaftlich. Angesichts der Besucherzahlen des öffentlichen Schwimmbetriebs sei ein zweites Becken selbst bei deutlich steigendem Interesse nicht auszulasten. Dem Interesse der Vereine werde mit den zwei neuen kleinen Becken für beispielsweise Reha- und Behindertensport sowie Wassergymnastik und Schwimmkurse genüge getan, dem der Öffentlichkeit damit, dass dieser durch den Bau der beiden Becken das bestehende Lehrschwimmbecken im DINamare fast komplett zur Verfügung stünde. Der Wunsch der Schwimmvereine nach einem ganzjährig durchgängigen Trainingsbetrieb soll erfüllt werden, indem ihnen auch in den Ferien - mit Ausnahme der Sommerferien - drei Trainingsbahnen im jetzigen Sportbecken zur Verfügung stehen.

Ein weiteres Argument der Verwaltung für ihren Vorschlag ist, dass damit anders als bei alternativen Ausbauvarianten, die Möglichkeit erhalten bliebe, das DINamare in Zunft durch eine attraktive Saunalandschaft zu ergänzen.

(RP)
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