Dinslaken Bahn hat Hausaufgaben nicht gemacht: Aufzug in Gefahr

Dinslaken · Das hatte sich Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz ganz anders gedacht, als er sich gestern mit Vertretern der Bahn Projektbau und des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR) an einen Tisch setzte. Eigentlich wollte er nur die letzten Details klären, damit der lang ersehnte und dringend benötigte Personenaufzug im Dinslakener Bahnhof im nächsten Jahr gebaut werden kann. Doch dann musste er eine böse Überraschung erleben.

 Dinslaken wartet seit langem darauf, dass der steile Treppenaufgang am Dinslakener Bahnhof von einem Personenaufzug ergänzt wird.

Dinslaken wartet seit langem darauf, dass der steile Treppenaufgang am Dinslakener Bahnhof von einem Personenaufzug ergänzt wird.

Foto: Büttner

Die Bahn hatte ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Obwohl die Finanzierungsvereinbarung zwischen Stadt, Bahn und VRR bereits im November 2012 geschlossen worden war, hat die zuständige Bahngesellschaft Projektbau die Dinge treiben lassen und nichts dafür getan, die notwendige Baugenehmigung vom Eisenbahnbundesamt einzuholen. Ergebnis: Laut Bahnvertreter soll der Aufzugbau nun frühestens im Jahr 2016 in Angriff genommen werden.

Diese Aussage rief nun wieder den VRR-Vertreter auf den Plan, der darauf hinwies, dass die Finanzierungsvereinbarung nur dann ihre Gültigkeit behalte, wenn die Baugenehmigung bis zum Ende diesen Jahres erteilt werde.

Wie es jetzt weitergeht?

Bürgermeister Michael Heidinger und seine beiden Verwaltungsvorstände sind nicht bereit, diese Entwicklung so hinzunehmen: "Wir haben 2012 die Finanzierungsvereinbarung abgeschlossen, die Stadt hat ihre Hausaufgaben gemacht, wir stehen bei den Bürgerinnen und Bürgern im Wort", erkärte das Trio unisono."

Noch gestern schickte der Bürgermeister eine SMS an Landesminister Michael Groschek und kündigte einen Brief an, mit dem die Stadt Dinslaken um ministerielle Unterstützung nachsucht. Auch Bahnchef Rüdiger Grube wird eingeschaltet, da die Stadt die Verantwortung für ein eventuelles Scheitern der Aufzugspläne ausschließlich bei dem Transportunternehmen sieht. "Die Stadt hat trotz schwieriger Finanzlage und mit größter Anstrengung ihre Finanzierungszusage abgegeben. Wir erwarten, dass sich auch die Bahn an die Vereinbarungen und die erforderlichen Fristen hält", erklärte der Bürgermeister.

(jöw)
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