Unsere Woche Barmingholtener wollen zu Recht wissen, wo sie dran sind
Dinslaken · Am Beispiel der Container der Moltkeschule zeigt sich, wie langlebig eine ursprünglich als Provisorium gedachte Lösung manchmal tatsächlich sein kann.
Da ist schon was dran an dem alten Spruch: Nichts ist so dauerhaft wie ein Provisorium. Die Schüler und Lehrer der Moltkeschule in Barmingholten können ein trauriges Lied davon singen. Als Übergangslösung waren die Container gedacht, die auf dem Schulgelände aufgestellt wurden, um dort Kinder zu unterrichten. Das ist mittlerweile schon 20 Jahre her: die Container stehen immer noch dort. Mitglieder des Runden Tischs Barmingholten, die sich für ihren Ortsteil stark machen, fordern seit langen, dass endlich etwas geschieht und die Schule saniert wird. In den vorhandenen Containern, in die es inzwischen schon hereinregnet, weiterhin zu unterrichten, wird als eine Zumutung angesehen. Eine zeitnahe Lösung wird eingefordert, man könne nicht mehr länger warten. Die Verwaltung verweist auf die Pläne, die Schulen mit Millionenaufwand zu sanieren, will sich aber nicht festlegen, wann die Moltkeschule dran ist. Allerdings wurde bei einem Ortstermin Hilfe angeboten, wenn mal wieder Regenwasser in die Container eindringen sollte. Und dann? Wird dann das Provisorium provisorisch etwas auf Vordermann gebracht? Es ist nur allzu verständlich, dass die Barmingholtener endlich wissen wollen, wo sie dran sind und wie es mit ihrer Schule weitergeht. Und da ist dann auch die Politik gefordert.
Die Dinslakener Stadtwerke sind geschäftlich schon lange nicht mehr nur lokal unterwegs. Jetzt hat der Konzern die große weite Welt in den Blick genommen und will in China aktiv werden. Demnächst wird eine Delegation der Stadtwerke ins chinesische Nanjing reisen, um dort weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten, denn eine Kooperationsvereinbarung besteht bereits. Wer nun angenommen hat, die Abordnung würde sich ausschließlich aus Experten des Stadtwerke-Konzerns zusammensetzen, musste erfahren, dass neben dem Geschäftsführer fünf Mitglieder des Aufsichtsrates an dieser Reise teilnehmen: neben dem Bürgermeister weitere Kommunalpolitiker sowie der Betriebsratsvorsitzende der Stadtwerke. Die Aufsichtsratsmitglieder dürften zwar nicht die ausgewiesenen Experten sein, die den chinesischen Gesprächspartnern Know-how und Technik aus Dinslaken schmackhaft machen sollen, aber es sind diejenigen, die im Konzern die Weichen stellen und Grundsatzentscheidungen treffen. Und darum ist es auch richtig, dass sie mit dabei sind.
Der Orkan Friederike ist über das Land hinweggefegt und hat auch in Dinslaken, Voerde und Hünxe für enorme Verwüstungen gesorgt. Die Schäden, die das Sturmtief hinterlassen hat, werden erst nach und nach in ihrem ganzen Ausmaß deutlich und dann auch bezifferbar sein. Die Beseitigung der Schäden wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Es ist angebracht, den Rat der Experten zu befolgen, Wälder und Grünanlagen zu meiden, in denen der Sturm so stark gewütet hat, dass dort noch Bäume umstürzen, Äste und Baumkronen herabfallen können. In diesen Bereichen herrscht Lebensgefahr.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
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