Voerde Bergbau will sich nicht an Kosten beteiligen

Aus Sicht der Stadt liegt im Fall des Deichsanierungsprojekts in Götterswickerhamm ein "Dissenz" vor, der noch nicht gelöst ist: Auf der einen Seite ist die Festsetzung, dass das Rheindorf im Bergsenkungsgebiet liegt, auf der anderen Seite erklärt der Bergbau laut Deichverband, nicht darunter tätig gewesen zu sein und sich deshalb nicht an der Finanzierung des Deichsanierungsprojektes zu beteiligen. Dies passt aus Sicht von Wilfried Limke, Planungsdezernent der Stadt, nicht zueinander. Wenn der Bergbau das Schutzmaß bei dem Projekt beeinflusse, müsse er es auch mitbezahlen. Lasse sich der Dissenz nicht lösen, müsse das zusätzliche Höhenmaß weg. "Das war vorher nicht zu klären. Der Deichverband hätte keine Chance gehabt, eine Planung vorzulegen, die ein minderes Schutzmaß zur Voraussetzung gehabt hätte", betont Limke. Die Frage müsse nun im Planfeststellungsverfahren beantwortet werden, das sich gerade in der Phase der Bürgerbeteiligung befindet. Heute besteht die letzte Möglichkeit, Einblick in die Planunterlagen zu nehmen (etwa im Voerder Rathaus). In zwei Wochen endet die Frist, bis wann Einwendungen eingereicht werden können (letzter Abgabetermin: 21. Juli).

Wie Deichgräf Ingo Hülser erläutert, hat es auch "bis Götterswickerhamm hinein" Bodenbewegungen gegeben. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens müsse nun geklärt werden, ob der Bergbau diese verursacht habe. Von der Landesregierung wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben. Es soll allerdings erst Mitte 2016 vorliegen. Fiele das zusätzliche, dem Bergbau geschuldete Höhenmaß weg, könnte möglicherweise auf der bestehenden Hochwasserschutzlinie geplant und dort mit mobilem Hochwasserschutz agiert werden, so Hülser. Ansonsten würde jeder Zentimeter weniger auf der jetzt am Rhein geplanten Trasse zu Verbesserungen für das Dorfbild führen, wobei der Deichgräf aber auf ein zugleich verringertes Schutzmaß und die unterschiedlichen Interessen der Deichverbandsmitglieder hinweist.

(RP)
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