Voerde Bergmann: Angsträume in Voerde entschärfen

Voerde · Das parteilose Ratsmitglied aus Möllen spricht sich dafür aus, dunkle Wege und Orte, die von den Bürgern als unsicher eingestuft werden, mit Licht aufzuhellen und Kameras zu installieren.

 Diese Unterführung im Bereich des Voerder Bahnhofes gehört zu den Orten, wo es so manchem gerade des nachts mulmig wird.

Diese Unterführung im Bereich des Voerder Bahnhofes gehört zu den Orten, wo es so manchem gerade des nachts mulmig wird.

Foto: Martin Büttner

Die Überlegungen der Polizei, die Wache in Voerde künftig nachts nicht mehr zu besetzen und in der Zeit von 22 bis 6 Uhr morgens zu schließen, sorgen weiterhin für heftigen Diskussionsstoff in der Stadt. "Nach den Vorkommnissen der Silvesternacht in Köln und anderen Großstätten hat sich das subjektive Sicherheitsempfinden sicherlich auch bei den Voerder Bürgern negativ verändert. Eine zunächst nächtliche Schließung der Polizeiwache in Voerde, mit unabsehbaren Folgeerscheinungen, wäre nicht nur in diesem Kontext genau das falsche Signal", so Ratsherr Hans-Peter Bergmann aus Möllen in einem Schreiben an Bürgermeister Dirk Haarmann. Bergmann sieht die Stadt gefordert, ihr kommunales Sicherheitskonzept im öffentlichen Raum zu überprüfen und Defizite auszugleichen.

Das partei- und fraktionslose Ratsmitglied schlägt vor, so genante Angsträume in der Stadt mit Hilfe zusätzlicher Beleuchtung und/oder der Installation von Kameras zu entschärfen. Angsträume habe es schon immer gegeben, die Thematik habe zudem nichts mit der momentanen Flüchtlingssituation zu tun, betont Bergmann. Um festzustellen, welche Wege, Plätze und Orte von den Bürgern als Angsträume angesehen werden, sollte die Bevölkerung einbezogen und Nachtbegehungen durchgeführt werden. Es müssten Verhandlungen mit der Deutschen Bahn geführt werden, da die beiden Bahnhofe in Voerde und Friedrichfeld zu den kritischen Orten gehören. "Wir dürfen hier nicht abwarten, bis der Bau der Betuwe irgendwann beginnt und dann vielleicht eine Besserung einkehrt", mahnt Bergmann schnelles Handeln an. Er spricht sich dafür aus, zusätzlichen Druck auf die Bahn auszuüben und gegebenenfalls über eine Vorfinanzierung möglicher Vorhaben nachzudenken.

Als einen Angstraum in Möllen, sieht der Ratsherr die Verbindung zwischen Schlesierstraße und Horstweg an, die von der Bevölkerung auch als "schwarzer Weg" bezeichnet wird. Der Weg und das Gelände gehören Vivawest. An der Pumpstation der Stadt sollte schon vor Jahren eine Beleuchtung angebracht werden, doch wurden diese Pläne bislang nicht umgesetzt.

Bergmann spricht sich dafür aus, unabhängig von den Vorkommnissen und Köln und anderen Städten, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung zu steigern. Wenn Verbesserungen technisch möglich sind, sollten sie umgesetzt werden. Wenn sich diese Räume auf nicht städtischen Grundstücken befinden, müssten Kooperationen oder Vereinbarungen mit den Eigentümern erarbeitet werden.

Die Fraktion der Voerder Grünen hält nicht viel von dem Ruf nach Kameras und Überwachung. "Wie schon in der Diskussion um Kameras am Bahnhof bleiben wir Grüne bei dem Standpunkt, dass Kameras keine einzige Straftat verhindern können", so der Grüne Fraktionschef Stefan Meiners, der eine ausufernde Sicherheitspolitik als kontraproduktiv ansieht.

(RP)
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