Unsere Woche Bestehende Geh- und Radwege nicht vernachlässigen

Dinslaken · Visionen für die Mobilität der Zukunft sind wichtig, doch sollte auch an der kurzfristigen Verbesserung der aktuellen Situation durch etwas mehr Pflege und Instandhaltung gearbeitet werden.

Das Fahrradfahren ist nicht nur gut für die Gesundheit, es ist auch gut für die Umwelt. Und was also doppelt gut ist, das wird gerne unterstützt und gefördert. Da gibt es Aktivitäten, wie das Stadtradeln, oder Betriebsaktionen, bei denen der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern den Umstieg auf das Rad finanziell attraktiv macht, wie das Dinslakener Sankt-Vinzenz-Krankenhaus. Da wollen die Kommunen natürlich nicht abseits stehen und möchten zumindest als fahrradfreundliche Stadt gelten. Dinslaken macht da keine Ausnahme. Hier wird die nachhaltige Stärkung der Nahmobilität angestrebt, man will, dass mehr Menschen als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs sind und der Wagen stehen bleibt. Ausdruck dieses Bewusstseins ist das von der Dinslakener Verwaltung erarbeitete und nun vorliegende Fuß- und Radverkehrskonzept, mit dem sich demnächst Planungs- und Verkehrsausschuss in einer gemeinsamen an Sitzung befassen werden.

Das Konzept sieht unter anderem vor, die Fußgängerzonen noch mehr für Radfahrer zu öffnen, weitere Einbahnstraße sollen von Zweiradfahrern in Gegenrichtung befahren werden können, wenn dies nach einer Einzelfallprüfung empfohlen wird. Zudem will die Kommune deutlich mehr für die Sicherheit der Radfahrer tun. Auch wird angestrebt, das Fußwegenetz zu stärken. Gedacht ist daran, die Gehwege zu verbreitern und komfortabler zu gestalten. Lücken im Netz sollen geschossen werden, Flanierrouten sollen entstehen.

Hehre Ziele sind das, deren Verwirklichung man sich nur wünschen kann. Doch muss auch die Frage erlaubt sein, warum kümmert sich die Kommune in einigen Bereichen augenscheinlich so wenig um die vorhandenen Rad- und Gehwege. Es gibt Bereiche, jeder dürfte Beispiele aus seinem Umfeld kennen, da befinden sich Wege in einem traurigen Zustand. In der Vegetationsphase sind sie stellenweise von Grün zugewuchert, es gibt Aufbrüche in den Wegen, beispielsweise durch Wurzelwerk des Straßenbegleitgrüns. Solche Bereiche können manchmal eine Gefahr für die Nutzer darstellen. Natürlich darf und sollte jeder Planer Visionen haben. Doch sollte eine Kommune sich immer auch den Blick für das Hier und Jetzt bewahren. Da wäre dann mit überschaubarem Geld- und Personaleinsatz für Pflege und Unterhalt der vorhandenen Wege schon viel auszurichten, kurzfristig ließen sich deutliche Verbesserungen erzielen.

In dieser Woche haben wir es in Voerde erlebt, dass es Menschen gibt, die ihr Leben für andere riskieren und von sich selbst keinerlei Aufhebens machen. Uwe Palmroth und Martin Ochmann vom Kampfmittelräumdienst entschärften an der Frankfurter Straße eine britische 250-Kilo-Fliegerbombe. Als sie mit ihrer Arbeit fertig waren, präsentierten sich zwei überaus sympathische und freudig lächelnde Männer mit dem Kriegsrelikt. Und sie bedankten sich bei allen Helfern - wie Feuerwehr, Polizei, DRK und Stadt Voerde - für die gute Zusammenarbeit bei der Bombenentschärfung. Es ist an uns, diesen zwei Männer herzlich zu danken. Danke! Sie würden wahrscheinlich erwidern, "wir haben nur unsere Arbeit gemacht".

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor:heinz.schild@rheinische.post.de

(RP)
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