Dinslaken Betuwe-Baustelle: Vorrang für den Personenverkehr

Dinslaken · Der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit hatte Bahnfachleute ins Art Inn eingeladen.

Der Zugverkehr während der zukünftigen Betuwe-Baustelle war Thema einer Informationsveranstaltung, zu der Stefan Zimkeit mehrere Bahn-Fachleute eingeladen hatte. "Der Personennahverkehr muss während der Bauphase Vorrang haben", forderte der SPD-Abgeordnete Zimkeit und erntete dabei die Zustimmung des Publikums im Art Inn Hotel.

Auch für Hans Benedikt Orta, Fahrplanexperte der Netzsparte der Deutschen Bahn, stehe der Nahverkehr im Fokus. Grundsätzlich müsse er aber die Interessen des Güter-, Nah- und Fernverkehrs gleichermaßen beachten. Allerdings könne der Güter- und ICE-Verkehr umgeleitet werden, beispielsweise über Venlo. "Der Güterverkehr geht deshalb zu großen Teilen von der Strecke runter", versprach Orta.

Stefan Ventzke, Betuwe-Projektleiter der DB, wies darauf hin, dass ein Baubeginn an der Gesamtstrecke noch nicht feststehe. Ab 2018 würden die für die Bauarbeiten vorgesehen Sperrzeiten so vorausgeplant, dass sie in den Jahresfahrplan eingearbeitet sind. Ventzke rechnet damit, dass es alle zwei Monate für ein Wochenende Sperrungen gibt, die Züge aber sonst fahren können.

Lothar Ebbers, Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn, ist skeptisch und forderte, dass sich die Vollsperrungen nur auf die Wochenenden und Busersatzverkehre sich auf möglichst kleine Streckenabschnitte beschränken. Von der Bahn zugesichert wurde, dass der ab Dezember neu fahrende RE 19, den Abelio Rail betreibt, auch bei eingleisiger Verkehrsführung eine verlässliche Anbindung sein werde. Dieser Zug bietet zusätzlich eine stündliche Verbindung nach Düsseldorf, die mehr als 500 Sitzplätze bietet, stellte Sascha Zuk, Abellio-Projektleiter Niederrhein dar. Außerdem gebe es weiterhin drei Verstärkerzüge zur Hauptverkehrszeit sowie ab dem 6. April 2017 eine Verbindung nach Arnheim mit einem VRR-Ticket.

(RP)
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