Dinslaken Bezahlbare Mieten im Hagenviertel

Dinslaken · In Abstimmung mit der Stadt baut die Wohnbau Dinslaken 15 öffentlich geförderte Wohnungen sowie fünf frei finanzierte an der Helenenstraße. Baubeginn soll im Sommer oder Herbst 2017 sein.

 So sollen die Wohnungen an der Helenenstraße aussehen.

So sollen die Wohnungen an der Helenenstraße aussehen.

Foto: Wohnbau

Wohnraum für finanziell schwächer gestellte Bürger will die Wohnbau Dinslaken an der Helenenstraße erstellen. 15 öffentlich geförderte Wohnungen zwischen 48 und 62 Quadratmeter sowie fünf frei finanzierte Wohnräume mit einer Fläche von 72 bis 76 Quadratmeter sollen es werden. Der Planungs-, Umweltschutz-, Grünflächen- und Stadtentwicklungsausschuss soll in seiner Sitzung am Mittwoch 30. November, ab 17 Uhr im Rathaus die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung der Wohnanlage schaffen. Entlang der Helenenstraße soll ein Baukomplex mit einem dreigeschossigen Gebäudeteil und insgesamt zwölf Wohnungen entstehen. Ein weiter Komplex wird sich parallel zur nördlichen Grundstücksgrenze anschließen, der jedoch nur zweigeschossig geplant ist. Hier entstehen acht Wohneinheiten sowie ein Gemeinschaftsgarten und Stellplätze.

Die Wohnbau Dinslaken hatte für ihr Vorhaben, den in Dinslaken dringend benötigten öffentlich geförderten Wohnraum zu schaffen, von der Stadt im Oktober ein Erbbaurecht mit einer Laufzeit von 99 Jahren erhalten. "Wir haben viel zu wenig öffentlich geförderten Wohnraum", sagt der Pressesprecher der Stadt Dinslaken, Horst Dickhäuser. Dabei stünden Investoren bereit, allerdings, so Dickhäuser, fehle es an Fördermittel. "Das Land vergibt Kontingente an den Kreis, darauf müssen Investoren zurückgreifen, doch Gelder sind derzeit nicht mehr vorhanden, der Kreistopf ist leer", erklärt Dickhäuser. Erst wenn der Landeshaushalt verabschiedet sei, neue Gelder frei werden, könnten Anträge eingereicht werden.

"Wir halten unsere stadteigenen Flächen für die Zwecke vor", so Dickhäuser. Über Privatgrundstücke könne die Stadt jedoch nicht bestimmen. "Wir können niemanden zwingen, sozial geförderte Wohnungen zu bauen, profitabler ist nun mal der Bau von Eigentumswohnungen oder Eigenheimen." Darum sei man froh, in der Wohnbau einen verlässlichen Partner zu haben. Bedingt durch den demografischen Wandel wachse auch der Bedarf an kleineren Wohneinheiten, so Dickhäuser. Vielen Älteren sei die alte Wohnung zu groß, die Kinder sind aus dem Haus, ein Partner ist vielleicht verstorben, ein Umzug in eine kleine Wohnung wäre sinnvoll - wenn es denn ausreichend bezahlbaren Wohnraum gäbe.

Dem stimmt Wilhelm Krechter, Geschäftsführer der Wohnbau zu: "Wir haben in all den Jahren keinen so niedrigen Leerstand gehabt wie jetzt." Die ersten Wohnungen am Seniorenzentrum der Gneisenaustraße sind bereits belegt, die nächsten werden im Dezember bezugsfertig, der dritte Bauabschnitt wird im Herbst 2017 beendet sein. Im kommenden Jahr werden auch acht öffentlich geförderte Wohnungen an der Herzogstraße bezugsbereit sein. Mit Baubeginn und demzufolge auch der Fertigstellung an der Helenenstraße wird's aber noch etwas dauern. 2,9 Millionen Euro werden in das Bauprojekt fließen, parallel zu den Bauanträgen werden auch die öffentlichen Mittel beantragt. Wilhelm Krechter hofft, dass beides schnell über die Bühne geht und der Baubeginn im Sommer oder Herbst 2017 erfolgen kann. "Wir halten die Bebauung an der Helenenstraße für ein gutes Projekt und haben es bereits dem Kreis Wesel vorgestellt." Dieser habe es wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Öffentlich geförderter Wohnraum kostet an der Helenenstraße 5,25 Euro pro Quadratmeter. Zwischen 8 und 8,50 Euro muss man dort für die frei finanzierten Wohnungen kalkulieren. Ein Wohnberechtigungsschein ist für öffentlich geförderte Wohnungen notwendig.

(big)
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