Dinslaken Bio-Station startet in die Gänse-Saison

Dinslaken · Die beliebten Bus-Exkursionen zu den nordischen Wintergästen am Niederrhein beginnen am Samstag, 10. Januar.

 Blässgänse bilden das Gros der gefiederten Gäste aus der Arktis.

Blässgänse bilden das Gros der gefiederten Gäste aus der Arktis.

Foto: Glader

Wesel Wildgänse sind im Winter am Niederrhein ein Touristenmagnet und Wirtschaftsfaktor wie die Weihnachtsmärkte. Viele Anbieter haben ornithologische Exkursionen im Programm. Zum Beispiel der im Kreis Wesel besonders rege Naturschutzbund und die mit ausgewiesenen Experten wir Gänsepapst Johan Mooij besetzte Biologische Station. Letztere hatte schon beim Eintreffen der Tiere eine Fahrt angeboten, doch richtig los geht es erst jetzt. An den Samstagen 10., 17., 31. Januar und 7. Februar geht die Biostation mit Gästen auf Tour.

"Im Dezember haben wir bewusst keine Exkursionen angeboten. Da sind die Leute erfahrungsgemäß eher auf Weihnachten fixiert. Und es bringt nichts, für vielleicht nur zehn Teilnehmer einen Bus zu ordern", sagt Hans Glader von der Biostation Kreis Wesel. Auch mit Blick auf das Naturschutzzentrum Kleve, die Volkshochschulen der Region und andernorts selbstorganisierte Gruppentouren stellt Glader fest, dass das Interesse an den gefiederten Gästen aus der Arktis ungebrochen groß ist. Er selbst, Mooij sowie die Kollegen Klaus Kretschmer und Paul Schnitzler werden die Exkursionen leiten.

Zurzeit halten sich am Niederrhein rund 180 000 nordische Wildgänse Arten auf. Laut Glader sind etwa ein Drittel aller Blässgänse hier. Zu sehen sind zudem Saat-, Kurzschnabel-, Streifen- und Rothals- oder Zwerggänse, ebenso Halbgänse wie Brand-, Nil- und Rostgänse, ferner tausende Enten, Gänse- und Zwergsäger sowie etwas seltener Sing- und Zwergschwäne. "Dieses Artenspektrum macht den Niederrhein in den Wintermonaten zum Dorado für Vogelbeobachter", sagt Glader. Ein solches Naturschauspiel könne in Mitteleuropa sonst nirgendwo so intensiv erlebt werden. Die ersten Wildgänse kamen übrigens diesmal schon Mitte September und damit deutlich früher als noch in den 70er und 80er Jahren. Auch flogen sie zuletzt erst im April wieder Richtung Norden. "Keiner weiß, warum", sagt Glader, für den die Gänseforschung noch lange nicht zu Ende ist. Die üblichen Etappenflüge seien bei spätem Abflug nicht mehr möglich. Denn Mitte Mai müssten die Gänse am Ziel sein und sofort mit dem Brüten beginnen. Also scheint die Natur, so Glader, es für die Gänse wohl auch so eingerichtet zu haben, dass sie längere Strecken als bisher angenommen an einem Stück schaffen können.

Dies und noch sehr viel mehr erfahren die Teilnehmer der Bus-Exkursionen mit der Biologischen Station. Sie beginnen jeweils am Naturschutzzentrum am Freybergweg 9 in Wesel mit einem Rundgang durch die Ausstellung und einer neuen Dia-Schau zum Thema "Wintergäste". Anschließend geht es mit bequemen Bussen zu den Rastplätzen der Vögel. Hans Glader beispielsweise lässt den Bus auf seinen Touren zunächst den Raum Bislich ansteuern, sodann Rees, wo auch die Rheinseite gewechselt wird, um über die Bislicher Insel zurück nach Wesel zu kommen.

Wer mitfahren möchte, sollte nach Möglichkeit ein eigenes Fernglas mitbringen. Treffpunkt an den Samstagen 10., 17., 31. Januar und 7. Februar ist jeweils um 10 Uhr das Naturschutzzentrum. Die Exkursionen dauern drei bis vier Stunden. Die Teilnahme kostet zwölf Euro für Erwachsene und sechs Euro für junge Leute bis 14 Jahren.

Anmeldung: Biologische Station Wesel, Freybergweg 9, 46483 Wesel, Telefon 0281 962520 Fax 0281 9625222 www.biostation-wesel.de www.wildgaense-niederrhein.de

(RP)
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