Dinslaken Blumenviertel aufwerten

Dinslaken · Das Blumenviertel droht, zu einem Problemfall zu werden. Dieser negativen Entwicklung soll entgegengesteuert und der Stadtteil aufgewertet werden. Die Kommune hofft, für dieses Projekt auf Fördergelder vom Land.

Die Dinslakener Verwaltung hat in Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Planungsbüro "Stadtkinder" ein integriertes Handlungskonzept für Lohberg und das Blumenviertel erarbeitet. Für dessen Umsetzung sollen Fördergelder gemäß Ziel-2-Programm für den Zeitraum bis 2013 beim Land Nordrhein-Westfalen beantragt werden. Insgesamt handelt es sich um Ausgaben in Höhe von rund 20,4 Millionen Euro, für die 14,6 Millionen Euro Fördergelder beantragt werden.

Der städtische Eigenanteil wird bei zwei Millionen Euro liegen. Jeweils rund 1,8 Millionen beträgt der Eigenanteil, der von der Montan Grundstücksgesellschaft (MGG) und von RVR-Landschaft aufzubringen wäre. Allerdings ist nicht damit zu rechnen, dass alle vorgeschlagenen Projekte vom Land in das Förderprogramm aufgenommen werden.

Beschränkte sich bislang die Förderung auf Lohberg als Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf, so soll nun auch das Blumenviertel aufgewertet werden. Wie im Sozialbericht 2007 aufgezeigt wird, leidet das Blumenviertel unter einer vergleichbaren Benachteiligung wie Lohberg. Handlungsbedarf wird gesehen, um die sich abzeichnende Abwärtsentwicklung zu verhindern und eine Trendumkehr einzuleiten.

Im Blumenviertel existiert keine gewachsene Stadtteilidentität, es gibt dort einen hohen Prozentsatz sozial schwacher Bevölkerungsgruppen. Viele Menschen mit Migrationshintergrund sind dort hingezogen und verschärfen die soziale Problemlage, wie in dem Handlungskonzept nachzulesen ist. Bemängelt wird, dass es beispielsweise keine Treffpunktmöglichkeiten für Jugendliche gibt und die Spielplatzsituation verbesserungswürdig ist.

Dabei verfügt das Blumenviertel über genügend Entwicklungspotenzial. Gepflegte Grünflächen sind vorhanden, laden jedoch kaum zum Verweilen ein, da sie nur geringe Aufenthaltsqualität bieten. Als entwicklungsfähig wird die Freifläche im hinteren Bereich der Eissporthalle eingestuft. Die Verfasser des Handlungskonzeptes regen an, auf dem Gelände des ehemaligen Volkspark-Freibades einen Jugendpark mit Aktions- und Aufenthaltsflächen zu errichten.

Weiterhin ist daran gedacht, die Schulhöfe von Volkspark und Klaraschule ökologisch aufzuwerten und für die Wohnumfeldverbesserung zu sorgen. Verstärkt werden sollen die Aktivitäten auf sozialintegrativem Gebieten, wie den Feldern Integration und Zusammenleben; Arbeit und Ausbildung; Gesundheit; Imagebildung; Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung; Jugend; Bildung und Sprachförderung. Um das Handlungskonzept umsetzen zu können, sollen die Bevölkerung aus dem Blumenviertel, engagierte Gruppen, Institutionen, Vereine und Verbände beteiligt werden.

(RP)
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