Voerde Brauprojekt 777: Bier aus dem Rheindorf

Voerde · In Spellen brauen vier junge Männer unter dem Namen "Brauprojekt 777" ihr eigenes Bier. Und haben aus dieser Idee, die aus einer Bierlaune heraus entstand, mittlerweile ein erfolgreiches Unternehmen gemacht.

Voerde: Brauprojekt 777: Bier aus dem Rheindorf
Foto: Büttner, Martin (m-b)

In Bierlaune kommt man gerne mal auf die eine oder andere Schnapsidee. Die hatten auch Arne Hendschke, Torsten Mömken, Tim Schade und Christian Preuwe: Sie wollten für den Mofa-Club "Die Kobras" ein eigenes Bier brauen. Das ist mittlerweile mehr als zehn Jahre her und aus den ersten Experimenten in Sachen Bierbrauerei ist mittlerweile das "Brauprojekt 777" geworden. Schon am Namen kann man erkennen, dass die vier jungen Männer dem Rheindorf Spellen, in dem die Privatbrauerei steht, sehr verbunden sind. Denn im Jahr 777 wurde Spellen zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

2012 gründeten die vier Jungunternehmer das Brauprojekt. Arne Hendschke, selbst gelernter Brauer und Mälzer, sorgte für das nötige Know-how und so nahm das Quartett in der Privatbrauerei seine Arbeit auf. Alles als kleiner Nebenjob neben dem normalen Berufsleben. "Mittlerweile können zwei von uns hauptberuflich vom Brauprojekt leben", erklärt Arne Hendschke. Er und Torsten Mömken sind in den Räumlichkeiten der Brauerei im Rheindorf mittlerweile im Dauereinsatz. Was natürlich am Erfolg des selbsthergestellten Gestensaftes liegt.

Die vier Bierbrauer öffnen an einem Wochenende im Monat ihre Brauerei zum Werksverkauf. Dann können die Besucher an zwei Tagen nicht nur die neuesten Bierkreationen probieren, sondern auch direkt für Zuhause mitnehmen. Und das erfreut sich bei den Kunden der Privatbrauerei großer Beliebtheit. Einige nehmen sogar mehrere Stunden Autofahrt auf sich, nur um das Bier aus dem Rheindorf zu bekommen. Eigentlich kein Wunder, bedenkt man, dass hier im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichneter Gerstensaft zu haben ist. Denn das India Pale Ale (IPA) des Brauprojektes wurde 2014 mit der Silbermedaille des Global Craft Beer Awards versehen. Aber nicht nur im Rheindorf selbst, sondern auch in einigen Gaststätten und Getränkemärkten in der Region ist das Spellener Bier mittlerweile zu bekommen.

Außerdem erklärt das Quartett bei seinen Werksverkäufen natürlich auch gerne, wie die neuen Ideen zustande gekommen sind. Denn die Rezepte der unterschiedlichen Bierkreationen kommen natürlich auch vom Brauprojekt. "Wir sind nach wie vor experimentierfreudig", erklärt Arne Hendschke. Natürlich stellt das Brauprojekt 777 noch immer sein "Pilsss" her, mit dem alles angefangen hat. Mittlerweile sind aber auch das schon genannte India Pale Ale, diverse andere Ale-Sorten und das mit einer Hopfensorte gebraute "Single Hop"-Bier beständig im Angebot. "Außerdem haben wir immer saisonale Spezialitäten", erläutert Arne Hendschke.

So gibt es über das Jahr verteilt Sommer- und Winterbier, Märzen und Maibock, Honigbier oder Erdbeer- und Kürbis-Ale. "Wir arbeiten dabei meistens mit Produzenten aus der Region zusammen, von denen wir die Zutaten bekommen", erklärt Arne Hendschke. Was alles in den unterschiedlichen Biersorten aus dem Rheindorf steckt, können die Kunden an jeder der Flaschen auf dem Etikett sehen: Von den einzelnen Hopfen- und Malzsorten bis zu den besonderen Zutaten ist hier alles aufgelistet.

Und manchmal werden die Produkte des Brauprojekts 777 auch selbst zur Zutat. Denn Christian Hülsermann, der auf dem Spellener Tinthof eine eigene Käseproduktion betreibt, stellt aus dem Indian Pale Ale des Brauprojekts einen "IPA Käse" her. "Der Käse wird kurzfristig im Bier gelagert und dann damit eingerieben", erklärt Arne Hendschke. So entsteht ein Produkt, dass den Gaumen von Bier- und Käsefreunde gleichermaßen erfreuen dürfte.

Einer der Höhepunkte des Jahres ist beim Brauprojekt 777 die Vorweihnachtszeit. An den Adventswochenenden laden die vier Köpfe hinter dem Projekt in die Brauerei ein und überraschen ihre Kunden jede Woche mit einer neuen Kreation aus Hopfen und Malz. "Auch dieses Mal wird es da wieder einige Besonderheiten zum Probieren geben", weiß Arne Hendschke bereits jetzt zu berichten. Freunde des Spellener Gerstensaftes dürfen sich also schon jetzt auf die Vorweihnachtszeit freuen.

(fla)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort