Dinslaken Bravorufe für drei himmlische Tenöre

Dinslaken · Besucher erlebten im Ledigenheim einen großartigen Konzertabend mit Solisten und Streicherensemble.

 Georgios Filadelfefs, Ivaylo Yovchev und Boris Takov (v.l.) sangen als Tenöre im Ledigenheim in Lohberg.

Georgios Filadelfefs, Ivaylo Yovchev und Boris Takov (v.l.) sangen als Tenöre im Ledigenheim in Lohberg.

Foto: Joosten

"Millionen haben geweint über den Tod der Violetta, und Millionen werden es noch tun." Gemeint ist die Violetta aus der Oper La Traviata von Guiseppe Verdi. "Die Uraufführung 1853 in Venedig war damals eine Sensation", verkündet Zoya Balkandzhieva, die das zahlreich erschienene Publikum durch das Programm führt. Jedes einzelne Stück in dem zweistündigen Programm war am Dienstagabend im Ledigenheim ein Hochgenuss. Studierte Sänger und Musiker boten den Zuhörern Meisterklasse des Operngesangs und der klassischen Musik.

"Die himmlische Nacht der Tenöre", bestehend aus Solisten der großen bulgarischen Opernhäuser und dem Streicherensemble mit Musikern der Plovdiver Symphoniker.

Der festliche Abend wurde eingeleitet durch das Lied "Panis angelicus" von Cesar Franck. Der Tenor Ivaylo Yovchev beginnt mit weicher vollendeter Stimme. Geboren in Bulgarien, startete er seine Karriere als Sänger am Opernhaus "Stara Zagora". Er gewann mehrere Preise und stand schon früh auf internationaler Bühne.

In der darauffolgenden "Aria" von Johann Sebastian Bach, gespielt vom Streicherensemble, beweist die Violinistin Milena Ivanova als melodieführende Stimme ihr Können. Mit Leichtigkeit führen die Künstler (Neli Hazan/Violoncello, Theodora Tsvetanska/Viola und Valentina Vassileva-Filadelfefs/Konzertpiano) mit ihren Instrumenten durch das Programm.

Jürgen Schoen ist mit seiner Ehefrau Monika ins Ledigenheim gekommen. Er singt im Bergmannschor "Glück-Auf-Chor Walsum", und hat auch schon hier auf der Bühne gesungen. "Es ist schön, mal etwas Besonderes zu hören", sagt er und freut sich auf den Abend, der die Highlights der klassischen Musik verspricht. Das Lied "Mille cherubini in coro" schrieb Franz Schubert als Wiegenlied im Gedenken an die damals so früh verstorbenen vielen Kinder.

Die einfühlsame Stimme von Tenor Georgios Filadelfefs weckt Wehmut. Ganz leise und sanft endet das Lied. Filadelfefs, in Athen geboren, studierte Klavier und Gesang und schloss mit dem Master in Operngesang ab. Er gewann mehrere internationale Preise und gab Konzerte in ganz Europa. Die Oper "Tosca" ist wohl das persönlichste Werk Giacomo Puccinis. Mit jedem einzelnen der Stücke fühlte er sich verbunden, so Balkandzhieva. Gesungen von Yovchev ist die Arie "E lucevan le stelle" eine der beliebtesten der Opernwelt.

Boris Takov ist der Dritte im Bunde der Tenöre. Ebenfalls aus Bulgarien stammend, gastierte er in vielen internationalen Opernhäusern. Im beliebten "Ave Maria" von Franz Schubert, 1825 komponiert, zeigt Takov seine vollendete Stimme. Die drei Tenöre ergänzen sich bis ins Detail und begeisterter Applaus, Pfiffe und Bravorufe beenden dieses Konzert, bei dem auch die Zugaben nicht fehlen dürfen.

Bei dem heiteren Lied "Funiculi, Funicula" von Luigi Denza klatscht das Publikum begeistert mit. Musikalische Qualität dieser Art hört man nicht oft!

(RP)
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