Voerde Bücherei: Die Ausleihe wird teurer

Voerde · Ab 1. Januar 2016 müssen Nutzer mehr zahlen. Stadt spricht von einer moderaten Anpassung.

 Maximal 3,50 Euro pro Jahr müssen Nutzer der Stadtbücherei Voerde ab 2016 zahlen.

Maximal 3,50 Euro pro Jahr müssen Nutzer der Stadtbücherei Voerde ab 2016 zahlen.

Foto: Heiko Kempken

Nutzer der Stadtbibliothek und der von Fördervereinen getragenen Stadtteilbüchereien müssen sich auf höhere Gebühren einstellen. Maximal 3,50 Euro mehr im Jahr werden ab 1. Januar 2016 fällig. Bereits Mitte Mai hatte der Rat die Anhebung mit der Verabschiedung des Haushaltssicherungskonzepts (HSK), in der die Maßnahme aufgeführt ist, beschlossen. Nun legt die Verwaltung der Politik die entsprechende Neufassung der Benutzungs- und Gebührenordnung vor, über die zuerst der Kultur- und Sportauschuss berät.

Begründet wird die Maßnahme mit der erforderlichen Konsolidierung des Haushaltes und dem Ziel, "der berechtigten Erwartungshaltung" der Bürger "an einem aktuellen und ausreichenden Medienbestand Rechnung tragen zu können". Bei den Bibliotheksgebühren handele es sich in erster Linie um Servicegebühren, die unter anderem an die allgemeine Preisentwicklung anzupassen" seien. Die Verwaltung verweist auf gestiegene Preise für Bücher und Medien und darauf, dass sich der Verwaltungsaufwand etwa für bibliotheksspezifisches Material oder die Ausweitung der Serviceleistungen ebenfalls erhöht hat.

2002 waren in Voerde die Nutzungsgebühren zuletzt angehoben worden. Die geplante Erhöhung bezeichnet die Verwaltung als "moderat". Konkret sehen die Veränderungen wie folgt aus: Erwachsene zahlen statt acht künftig elf Euro im Jahr, für Kinder ab 14 Jahren (bis 14 Jahre frei) werden drei Euro (aktuell zwei Euro) fällig. Familien zahlen mit 16 Euro dann 3,50 Euro mehr als bisher. Um 50 Cent auf zwei Euro steigt die Fernleihe.

Die Verwaltung kalkuliert für die Stadtbibliothek mit einem Mehrertrag von 1690 Euro im Jahr. Um Konkurrenzsituationen zu vermeiden, soll die Anhebung auch für die Stadtteilbüchereien gelten. Die unter der Regie von Fördervereinen stehenden Einrichtungen generieren ihre Einnahmen überwiegend über den städtischen Zuschuss und die Gebühren. Eine Erhöhung könne also auch dort zu Einnahmeverbesserungen führen.

Die Verwaltung betont, dass die Gebühren in Voerde auch nach der Erhöhung weiterhin unter denen in Dinslaken und Wesel liegen werden. Aus einer Vergleichstabelle, die sie erstellt hat, geht hervor, dass Erwachsene in Dinslaken 16 Euro und in Wesel 20 Euro im Jahr bezahlen. In Dinslaken zahlen Kinder ab zwölf Jahre acht Euro. In Wesel sind Kinder und Schüler bis zum Abitur von der Gebühr befreit. Wer die Schule beendet hat und keinen Ermäßigungsgrund geltend machen kann, zahlt den Erwachsenenjahresbeitrag von 20 Euro im Jahr. Für Familien werden in Dinslaken 22 Euro und in Wesel 26 Euro fällig. Die Hansestadt erhebt für die Fernleihe eine Gebühr von sieben Euro, Dinslaken kassiert dafür drei Euro. Der Vergleich Voerdes mit den beiden größeren Nachbarstädten zeigt jedoch auch, dass es einen bedeutenden Unterschied gibt: In Voerde lag der Bestand 2014 mit 26 550 Medien weit unter dem in Dinslaken (139 354) und in Wesel (90 705).

(RP)
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