Dinslaken Bücherei mit kriminell guten Angebot

Dinslaken · Zur langen Nacht der Bibliotheken kamen viele Besucher an die Friedrich-Ebert-Straße.

 Livemusik: die Musiker von "The Headhunters".

Livemusik: die Musiker von "The Headhunters".

Foto: Heiko Kempken

Der Krimi ist das Motto, dass man sich in der Stadtbücherei Dinslaken für die lange Nacht der Bibliotheken ausgewählt hat. Zwar nicht ermitteln, dafür aber erkunden, können die Besucher bei einer Führung von Bibliotheksleiterin Edith Mendel die entlegensten Winkel des Hauses, in die kaum Besucher vordringen. So führt die Leiterin ihre Gäste in die "heiligen Hallen" der Stadtbibliothek: Den Raum der Selbstverbuchung im Erdgeschoss, in dem seit drei Jahren die Bücher ankommen und sortiert werden. "Als wir die Anlage in Betrieb genommen haben, hatten wir in der ersten Woche 27. 000 Rückgaben. Unsere Leser wollten das mal ausprobieren", sagt Edith Mendel. Die Besucher verfolgen gespannt das Sirren der Sortiereinlage, als ein Buch eintrifft und in einem der bereitstehenden Container landet.

Derweil erkunden die kleinsten Besucher bei einem Mitmachkrimi die Bibliothek. Es gilt, Umschläge mit Hinweisen zu entdecken und Rätsel zu lösen. Erst dann gibt es den nächsten Teil der Kriminalgeschichte zu hören. "Es fällt schon auf, dass sich einige der Kinder hier im Haus richtig gut auskennen", sagt Viola Kopanka, die in der Bibliothek ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolviert und den Mitmachkrimi mit ihrem Kollegen Jakob Müller organisiert hat.

Doch auch auf die Erwachsenen warten einige besondere Angebote. Im Lesecafé der Bibliothek gibt es neben Blutorangenbowle und "mörderischen Bratwürsten" auch Live-Musik von Cesare Siglarski und Marius Füßl zu hören, die mit Gitarrenmusik und Gesang die Gäste unterhalten. An verschiedenen Bücher-Upcycling-Stationen im Haus werden aus aussortierten Büchern neue Sachen hergestellt. So können die Besucher hier etwa ihre eigenen Notizblöcke herstellen, oder einzigartige Taschenspiegel, Lesezeichen, Flaschenöffner oder Magnete mit nach Hause nehmen.

Für Spannung in der Bibliothek sorgt Krimi-Autor Erwin Kohl. Er lässt in seinem neuesten Roman "Hopsgegangen" Privatdetektiv Lukas Born ermitteln. Und das mit einer gehörigen Portion Humor, so dass die Zuschauer bei der Lesung immer wieder Schmunzeln und Lachen, während Born versucht, den Tod seiner Klientin aufzuklären. Applaus vom Publikum nach der Lesung.

Am Ende des Abends ist auch Edith Mendel zufrieden. "Wir hatten sehr viele Besucher hier. Ich denke, der Abend war ein voller Erfolg", sagt die Bibliotheksleiterin.

(RP)
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