Dinslaken "Bücherklappe" kurz vor dem Start

Dinslaken · Die "Selbstverbuchung" hält Einzug in die Dinslakener Stadtbibliothek. Alle Medien können demnächst auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten zurückgegeben werden. Ein neues elektronisches System macht's möglich.

 Büchereileiterin Edith Mendel demonstriert das neue elektronische Verbuchungssystem.

Büchereileiterin Edith Mendel demonstriert das neue elektronische Verbuchungssystem.

Foto: Martin Büttner

Den Praxistest bei der Selbstverbuchung von Medien können Nutzer der Stadtbibliothek bereits am Dienstag, 22. April, ab 10 Uhr machen. Dann wird die neue Anlage, wegen der das Erdgeschoss in den zurückliegenden Wochen umgebaut wurde, in Betrieb genommen. Die Leserinnen und Leser werden am Dienstag stündlich durch den eigens eingerichteten, 70 Quadratmeter großen Raum zum Sortieren der Medien geführt. Er ist das Herz der neuen Anlage. Besucher werden am Eröffnungstag mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen empfangen.

Medien können neuerdings elektronisch gegen eine ausgedruckte Quittung abgegeben werden, nicht nur im Innern der Bibliothek. Über eine Rückgabestation im Außenbereich unter den Arkaden, die ähnlich funktioniert wie ein Geldautomat, können Medien auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten zurückgebracht werden. Ein Monitor zeigt, was abgegeben wird und in welchen Container die Sachen landen.

Der neue Service kann nur mit einem Leseausweis genutzt werden. Sonst funktioniert die Sache nicht. Das gilt auch für das Entleihen. Auch die Entleihe lässt sich über einen Monitor nachvollziehen. Erkennen kann der Bediener, was gerade ausgeliehen wird, ob die Daten des Betroffenen richtig eingelesen werden. Die angezeigten Gebühren können an der Servicetheke bezahlt werden, denn trotz aller Technik geht manches nicht ohne Personal. Die Vorstellung, manchmal auch die Befürchtung der Kunden, in eine menschleere, von Technik geprägte Bücherei zu kommen, ist unbegründet.

Die neuen Verbuchungsterminals werden personell betreut, nicht nur am Eröffnungstag. Mit praktischen Hilfen können die Nutzer der Stadtbibliothek auch in den nächsten Wochen rechnen. "Irgendwann geht das den Leuten in Fleisch und Blut über, dann will niemand zurück zum alten System", glaubt Bürgermeister Michael Heidinger. Zahlreiche Probeläufe haben problemlos funktioniert. Ein Verbuchungsterminal ist höhenverstellbar. Kinder oder Rollstuhlfahrer können es problemlos bedienen.

Als die Handwerker in den zurückliegenden Wochen das Erdgeschoss der Stadtbibliothek mit Beschlag belegten und die Ausleihe nur über die Bücherstube Lohberg lief, waren die Bediensteten der Bibliothek im Übrigen nicht beschäftigungslos. Im Gegenteil: Tausende Medien mussten für das neue Verbuchungssystem umgearbeitet werden. Hinter der entsprechenden Theke werden die Medien nummerisch aufbewahrt. Das systembedingte Umstellen war komplett nicht möglich. Vor der Zwangspause wurden noch viele Sachen entliehen, die nach und nach tauglich gemacht werden müssen für die neue Technik. Das, meint Leiterin Edith Mendel, würde ihr Team noch eine Weile beschäftigen. Für eine Übergangszeit könne es deshalb passieren, dass bei der Rückgabe von Medien nicht alle Daten elektronisch gelesen werden könnten. Dafür bittet Mendel um Verständnis.

(RP)
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