Dinslaken Bürgerbegehren: Schwimmvereine starten Unterschriftensammlung

Dinslaken · Am Mittwoch hat der Hiesfelder Freibadverein im Rathaus angemeldet, dass er nun auch ein Bürgerbegehren zum Bäderkonzept auf den Weg bringen will, mit dem er den Bau eines wettkampftauglichen 50-Meter-Beckens und eines Lehrschwimmbeckens samt Traglufthalle für eine ganzjährige Nutzung in Hiesfeld anstrebt.

Die Schwimmmvereine, die dagegen mit ihrem Bürgerbegehren den Ausbau des DINamare zu einem Schwimmzentrum für die gesamte Stadt fordern, sind da schon einen deutlichen Schritt weiter. Seit gestern sammeln sie Unterschriften für ihr Begehren, nachdem sie die Formulierungen mit der Stadt abgestimmt haben und das Rathaus grünes Licht gegeben hat.

"Soll das DINamare zu einem ganzjährig nutzbaren "DINamare plus" (Erweiterung um Kursbecken 10 mal 10 Meter, Lehrschwimmbecken 10 mal 16 Meter - jeweils mit Hubboden - und Fünf-Bahn-25-Meter-Sportbecken, Vereinsräume) ausgebaut werden, das der Öffentlichkeit die bisher vorhandenen Wasserflächen ganzjährig (im Sommer als Freibad) zur alleinigen Nutzung zur Verfügung stellt, statt das Freibad Hiesfeld für eine maximal viermonatige jährliche Nutzung zu sanieren?" heißt die arg kompliziert klingende, aber formal korrekte Frage, für die die Schwimmvereine um Ja-Stimmen werben.

In der Begründung für das Begehren findet sich der Hinweis auf den Beschluss des Rates, der sich am 28. März für den Bau von zwei Kursbecken in der Größe von 10 mal 10 Metern am Standort DINamare und die Sanierung des Freibades Hiesfeld ausgesprochen hatte. Die Kosten für die Variante sind mit 9,02 Millionen Euro beziffert. Ziel des Ausbaus des DINamare zu einem "DINamare plus" sei es, so heißt es weiter, der Öffentlichkeit wesentlich mehr Badeflächen und -zeiten ganzjährig zur Verfügung zu stellen und das öffentliche Angebot der Vereine aufgrund der starken Nachfrage ausbauen zu können. Diese Variante würde die jährlichen Verluste der "Dinslakener Bäder GmbH" von 759.000 Euro in der Ratsvariante um lediglich 103.000 Euro auf 862.000 Euro erhöhen, böte aber durch die Wetterunabhängigkeit für das Sportbecken eine dreifach höhere Nutzbarkeit als die vom Rat beschlossene Variante. Die Personalmehrkosten lägen beim "DINamare plus" deutlich niedriger - 50.800 Euro ganzjährig gegenüber 188.700 Euro in der Rats-Variante allein für den Standort Hiesfeld in der Sommersaison. Außerdem sei das DINamare für den Großteil der Bevölkerung mit einer kürzeren Fahrstrecke zu erreichen als das Freibad Hiesfeld. Bei den Vereinsräumen handele es sich lediglich um Ersatzräume, da die bisherigen Räume durch die Erweiterung zum Umkleidebereich würden. Der Bau des DINamare plus koste nach Schätzung der Verwaltung rund 12, 5 Millionen Euro.

Soll das Bürgerbegehren erfolgreich sein, müssen die Vereine binnen Dreimonatsfrist rund 3300 Stimmen von Dinslakenern, die mindestens 16 Jahre alt sind, zusammenbekommen. Ausführliche Informationen zum Bürgerbegehren haben die Vereine im Internet auf der Homepage www.dinamare-ausbau-jetzt.de veröffentlicht. Hier finden sich auch Unterschriftenlisten zum Herunterladen.

Die Dinslakener Bädergesellschaft, die die Investitionen und den Betrieb der Bäder übernehmen soll, hat angesichts der beiden Bürgerbegehren zunächst die Vorbereitungen der Ausschreibungen für die erforderlichen Arbeiten gestoppt, bis entschieden ist, was denn nun tatsächlich gebaut wird.

(RP)
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