Dinslaken Burghofbühne: FDP sieht Land in der Verantwortung

Dinslaken · Nicht nur die Kommunen, auch der Kreis Wesel habe keine andere Wahl, als alle freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand zu stellen.

Dies erfordere die inzwischen überall prekäre Haushaltssituation, schreibt FDP-Ratsherr Bernd-Helmut Minzenmay zur Diskussion um die weitere Subventionierung der Burghofbühne durch den Kreis Wesel. Wer kein Sparkonzept wolle, müsse den Bürgern erklären, dass sich dann die bereits vom Landrat fest eingeplante Erhöhung der Kreisumlage und damit auch die nächsten Steuererhöhungen zulasten der Dinslakener Bürgern nicht mehr abwenden ließen.

Dinslaken könne nicht die nur durch ein Sparkonzept zu erreichende Kreisumlagen-Erhöhung abwenden und zugleich weitere Subventionierungen durch den Kreis erhalten. Minzenmay: "Die Stadt könnte der Burghofbühne ja diejenigen Mittel zur Verfügung stellen, die sie bei einer Vermeidung der Umlagenerhöhung spart." Was die Burghofbühne betrifft, hält der Liberale es für bedauerlich, dass das Land NRW sein eigenes Theater nur zur Hälfte finanziert und die Gefahr besteht, dass eine weitere Attraktion in Dinslaken wegzubrechen droht, ohne dass die klamme Stadt einspringen kann. Dies liege aber in erster Linie an ihren weiter rückläufigen Gewerbesteuereinnahmen. Diese hätten Verwaltung und Politik in den letzten 15 Jahren sträflich vernachlässigt, indem entgegen der starken Nachfrage keine ernsthafte Gewerbeansiedlungspolitik betrieben wurde: In der bevölkerungsschwächeren Stadt Wesel lägen die Gewerbesteuereinnahmen mit 30 Millionen Euro pro Jahr doppelt so hoch wie in Dinslaken, allein von dort her käme die Haushaltslücke von 15 Millionen Euro, die unausweichlich inzwischen die Dinslakener Infrastruktur ergriffen habe.

(RP)
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