Dinslaken Burghofbühne greift auch Flüchtlingsthematik auf

Dinslaken · Intendant Mirko Schombert stellt den ersten selbst gestalteten Spielplan für das Landestheater vor.

Für Intendant Mirko Schombert ist die Präsentation des Programms für die Spielzeit 2015/2016 ein ganz besonderer Termin. "Das ist für uns der erste Spielplan, den wir selbst gestaltet haben." Und das ist keine so einfache Aufgabe für ein Haus wie das Landestheater Burghofbühne. "Es ist immer ein Spagat zwischen künstlerischem Anspruch und der Idee, dass sich die Stücke auch verkaufen lassen müssen", erklärt der Intendant, betont aber direkt, wo die Prioritäten seines Teams liegen. "Wir sind in erster Linie ein Theater und kein gewinnorientiertes Unternehmen. Der Anspruch und die künstlerische Überzeugung sind das Wichtigste."

Aus dieser Überlegung heraus ist der neue Spielplan entstanden. Und der wartet durchaus mit großen Stoffen auf. Zum Auftakt gibt es am 4. September die Premiere von "Frühstück bei Tiffany" zu sehen, in einer Fassung, die sich sehr nah an der Romanvorlage von Truman Capote orientiert. "Es wird ein Ausstellungsstück mit dem unsere Werkstätten und Kostümbildner schon jetzt gut beschäftigt sind", erklärt die leitende Dramaturgin Nadja Blank, die auch die Regie des Stückes übernehmen wird.

Es folgt am 23. Oktober "Das Bildnis des Dorian Grey" unter der Regie von Joachim von Burchard. "Mit dem Stoff haben wir das große Thema von Moral und Schuld auf die Bühne geholt", erklärt Nadja Blank. Sie selbst wird am 25. November "Marathon" auf die Bühne bringen. Allerdings nicht in der Türks-Halle, sondern im Tenterhof. "Wir möchten den Hof weiter beleben und Theater erlebbar machen", erklärt sie. Das Zwei-Personen-Stück soll ohne großen Aufwand auskommen.

Mit "Ein Volksfeind" wird Gastregisseur Moritz Peters am 29. Januar den Klassiker von Henrik Ibsen in einer Neufassung inszenieren. "In dieser Version ist der Konflikt zwischen den Brüdern um die vergiftete Heilquelle in einem Dorf zugespitzt und die Sprache aktueller", erklärt Nadja Blank. Was bestens in das Konzept des Kreativteams der Burghofbühne passt, große Stoffe mit Alltagsrelevanz auf die Bühne zu bringen. Mit "Benefiz - Jeder rettet einen Afrikaner" kommt am 11. März das letzte Stück zur Premiere. Mirko Schombert inszeniert die Komödie um eine Wohltätigkeitsveranstaltung. "Mit der Flüchtlingsthematik ist das Stück noch aktueller geworden", erklärt Nadja Blank.

Im Kinder- und Jugendtheater inszeniert Theaterpädagogin Anna Scherer am 11. September "Das kleine Ich bin Ich". Das Kinderbuch wurde mit einer Rahmenhandlung ausgestattet. Gastregisseur Mathias Spaan inszeniert am 16. Oktober "Gullivers Reisen" als Ein-Personen-Stück. Dazu kommt am 27. November Mirko Schomberts Inszenierung "So lonely", die Erzählung einer ersten, gescheiterten Liebe, die Goethes "Werther"-Stoff in moderner Form aufgreift. Am 22. Mai zeig Anna Scherer "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" mit Musik von Konstantin Wecker.

(RP)
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