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Dinslaken Buschmanns Vergnügen

Dinslaken · Während der Local-Hero-Woche im Januar waren Udo Buschmanns Bilder in Hiesfelder Schaufenstern zu sehen. Jetzt sind sie dort, wo sie hingehören: in einer richtigen Ausstellung im Museum Voswinckelshof.

Unter dem Titel "Badevergnügen. 1930" zeigt das Haus am Elmar-Sierp-Platz Buchmanns expressive Bildwerke bis zum 28. März in einer Sonderausstellung im Erdgeschoss. Gestern Abend wurde die Kunstschau eröffnet. Grau ist alle Fotografie – zumindest Anfang des 20. Jahrhunderts war das so. Grau sind auch die historischen Ansichten, die der Dinslakener Künstler Udo Buschmann aus dem Archiv des Mühlenmuseums entliehen hat. Der Maler machte daraus neue Kunst. Er zerlegte die Motive am Computer, verfremdete sie, strukturierte sie neu und tauchte sie schließlich in digitale Farbtöpfe.

Bildbruch

Buschmann bricht die Bilder so radikal wie kalkuliert. Mit traumwandlerischer Sicherheit verändert er die historische Vorlage formal und farbig, ohne sie unkenntlich zu machen. Indem sich der Künstler mal bei der impressionistischen Farbpalette bedient und mal rigoros zur plakativen Abstraktion der Pop-Art wechselt – gelingen ihm völlig neue Blicke auf alte Ansichten. Dabei ergänzt Buschmann die auf Leinwand gedruckten durch weitere, mit Acrylfarbe bemalte Bildtafeln. Auf einigen finden sich die für den Künstler typischen Stempelspuren. Sie beziehen sich auf die historischen Vorlagen, zeigen Details wie die Verästelung eines Baumes oder fangen ornamental die Wellenbewegungen des Rotbachs ein. Die Wassermühle leuchtet plötzlich in knalligem Lila vor Grün und Gelbtönen. Die Windmühle streckt ihre Flügel in frisches Blau. Die auf dem Originalfoto von 1931 eher trist wirkenden Schuster der Schuhmacherei Berning mutieren, gehüllt in einen Mantel aus Rot, zu kräftigen Kerlen, und der Stempelabdruck des Damenschuhs auf der Sterkrader Straße macht aus dem Dorfgässchen eine moderne Einkaufsmeile. Eine der gelungensten Verwandlungen hat das Foto erfahren, das der Ausstellung den Titel gibt: "Badevergnügen.1930". In Buschmanns Gemälde ist alles Grau verschwunden, der Künstler hat es durch frische, sommerliche Farben ersetzt. Im Hiesfelder Freibad pulsiert das Leben in Pink, Gelb und Coelinblau. Da werden Sonnenschirme aufgespannt und ein Handtuch lädt zum Nichtstun ein. Als wäre dies nicht schon Vergnügen genug, lenkt der Künstler den Blick des Betrachters zum Horizont. Hinter dem Freibad ist Strand, es folgen ein schmaler Streifen Meer und die endlose Weite des Himmels.

Geöffnet ist die Ausstellung täglich (außer montags) von 14 bis 18 Uhr.

(RP)
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