Dinslaken CDU: Trabrennsport hat keine Zukunft

Dinslaken · Dinslakens Christdemokraten wollen, dass das Gelände der Rennbahn am Bärenkamp für Wohnbebauung genutzt wird. Die Unabhängige Bürgervertretung (UBV) hat noch ein paar ganz andere Ideen für das Areal.

 Wohnbebauung auf dem Trabrennbahngelände: So sieht das in einem Entwurf aus, den die Architekten Bassfeld und Neuhaus 2013 entwickelt haben, der bislang aber nicht weiter diskutiert worden ist.

Wohnbebauung auf dem Trabrennbahngelände: So sieht das in einem Entwurf aus, den die Architekten Bassfeld und Neuhaus 2013 entwickelt haben, der bislang aber nicht weiter diskutiert worden ist.

Foto: Visualisierung Neuhau + /Bassfeld

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Dinslaken hat sich bei ihrer turnusmäßigen Klausurtagung auch ausführlich mit der Zukunft des Trabrennsportes befasst und ist zu der Auffassung gekommen, dass schon jetzt Lösungen entwickelt werden müssen für den Tag, an dem keine Pferde mehr am Bärenkamp traben werden. Das hatte Dinslakens Baudezernent Dr. Thomas Palotz bekanntlich bereits vor zwei Jahren angeregt. Damals hatte er einen Entwurf für ein "Seequartier" auf dem Trabrennbahngelände in die Diskussion gebracht, doch die Politik zeigte wenig Neigung, sich ein Dinslaken ohne Pferderennen vorzustellen.

Auch die CDU erinnert jetzt noch einmal daran, dass der gute Name der Stadt Dinslaken auch untrennbar mit dem Trabrennsport verbunden ist. Nicht verkannt werden dürfe aber, dass sich auf Grund der Besucherzahlen und der Online-Wetten innerhalb des Trabrennsportes erhebliche Veränderungen ergeben hätten. Das Gelände werde nur noch in äußerst geringem Umfang für den eigentlichen Zweck genutzt.

Aufgabe der Politik müsse es sein, sich den veränderten Rahmenbedingungen zu stellen und für die Zeit nach einem aktiven Trabrennsport in Dinslaken notwendig werdende städtebaulichen Veränderungen schon jetzt politisch zu diskutieren und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen.

Die CDU-Fraktion unterstütze daher die Bemühungen des Baudezernenten Dr. Palotz und die Ideen privater Entwickler, das innerstädtische Gelände, das der Stadt gehört, für Wohnbebauung zu nutzen. Die Vermarktungschancen beurteilt die CDU-Fraktion als hervorragend. Sie erwartet erhebliche Einnahmen für die Stadt.

Auch die demografische Entwicklung spreche für eine Wohnbebauung. Sichergestellt werden müsse dabei, dass auch Wohnraum zu bezahlbaren Mieten entstehe. Die gesamte Entwicklung des Geländes biete zudem die Möglichkeit Freizeit- und Erholungswert für alle Dinslakener zu steigern.

CDU-Fraktionschef Heinz Wansing weist darauf hin, dass die neuesten Untersuchungen des statistischen Landesamtes nur den attraktiven Städten stabile und zunehmende Einwohnerzahlen prognostizierten, wogegen etwa für Duisburg sowie auch für den Kreis Wesel insgesamt ein Bevölkerungsrückgang absehbar sei.

"Wenn Dinslaken angesichts dieser Entwicklung nicht zu den Verlierern gehören will", erklärte Wansing, "müssen wir jetzt die Weichen für die Zukunft stellen." Entscheidend für die Stadt der Zukunft sei ihre Wirtschaftskraft und ein attraktives, Wohn-, Kultur- und Freizeitangebot. Hier könne das Gelände der Trabrennbahn einen ganz entscheidenden Beitrag leisten.

Die UBV hält noch andere Möglichkeiten zur Nutzung des Trabrennbahngeländes für denkbar. Sie hat beantragt, dass die Stadt ganz konkret untersucht, ob sich das zur Alleestraße hin gelegene Tribünenhaus für einen Umbau zum Technischen Rathaus eignet. Die Unabhängigen vermuten, dass dies deutlich preiswerter werde als ein Neubau, wie er bisher im Gespräch ist. Und auch das ebenfalls im Besitz der Stadt befindliche Gelände des ehemaligen MTV-Sportplatzes an der Alleestraße ist der UBV in den Blick geraten. Die Verwaltung soll prüfen, ob hier ein Neubau für den DIN-Service entstehen könnte. Auch bei diesem Vorschlag haben die Unabhängigen die Finanzen der Stadt im Sinn. Bevor es zu kostenträchtigen Lösungen wie dem Neubau eines zentralen Betriebshofes auf dem belasteten ehemaligen Zechengelände, für den Kosten in Höhe von 24 Millionen Euro kalkuliert sind, komme, müssten alle preisgünstigeren Varianten geprüft werden.

(RP)
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