Voerde/Neuss Dank an einen "globalen Gesundheitsengel"

Voerde/Neuss · Ministerpräsident Armin Laschet hat Gertrud Reske für ihren Einsatz in Nepal mit dem Verdienstorden des Landes ausgezeichnet.

 Ministerpräsident Armin Laschet überreichte den Verdienstorden des Landes Nordrhein Westfalen im Neusser Zeughaus an Gertrud Reske.

Ministerpräsident Armin Laschet überreichte den Verdienstorden des Landes Nordrhein Westfalen im Neusser Zeughaus an Gertrud Reske.

Foto: Andreas Woitschützke

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat gestern am Tag des Ehrenamtes 18 Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Im Rahmen einer Feierstunde im Zeughaus Neuss vergab der Ministerpräsident diese herausragende Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen und würdigte den Einsatz und die Leistungen aller Ordensträgerinnen und Ordensträger: "Sie sorgen durch Ihr Engagement mit dafür, dass wir als demokratische Gemeinschaft stark sind. Ihrer aller Einsatz macht unser Land zukunftsfest, lebens- und liebenswert. Sie sind Vorbilder, Persönlichkeiten, an denen sich andere orientieren können. Dafür möchte ich heute im Namen des Landes Nordrhein-Westfalen und seiner Menschen Danke sagen." Zu den Preisträgerinnen gehört Gertrud "Trudi" Reske aus Voerde.

Gertrud Reske, heißt es in der Begründung zur Ordensverleihung ist seit über 18 Jahren mit großem persönlichem Einsatz für die medizinische Hilfsorganisation Interplast-Germany aktiv. Sie reist ein- bis zweimal im Jahr für mehrere Wochen und auf eigene Kosten nach Nepal, um dort eine Spezialklinik für plastische und rekonstruktive Chirurgie zu unterstützen. In dieser Klinik werden Menschen unentgeltlich versorgt, die sich eine Behandlung nach Unfällen, Brandverletzungen oder Fehlbildungen nicht leisten können. Vor allem Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, mit Tumoren und Verbrennungen werden in dem Hospital behandelt.

"Liebe Frau Reske" , so sagte der Ministerpräsident, "Sie gehen damit an Orte, an denen Hilfe bitter nötig ist. Und sie packen überall mit an, machen selbst mit, sprechen und üben mit den Menschen vor Ort. Von Sexualaufklärung über Hygienemaßnahmen, Unterricht an der Nähmaschine bis hin zur Reparatur von Möbeln und Rollstühlen - überall sind Sie dabei."

Und so gelinge es Gertrud Reske mit geringen Mitteln, die Situation des gesamten Krankenhauses spürbar zu verbessern. Voller Empathie für ihre nepalesischen Patienten bringe sie sich in die persönliche Patientenbetreuung ein und habe dafür sogar die Landessprache gelernt.

Weil Gertrud Reskes Hilfe nachhaltig sei, gehörten dazu auch Lern- und Ausbildungsprogramme für einheimisches Personal. So könnten Schwestern und Pfleger dort selbst weiterarbeiten, wenn keine Helfer aus dem Westen da sind. Und die Hilfe respektiere die einheimischen Fachkräfte - gemeinsam entwickele sie mit Ihnen Ideen zur Verbesserung der klinischen Abläufe.

Gertrud Reske sei breit vernetzt und verfüge über gute Kontakte zu Kliniken und Arzneimittelfirmen in Deutschland. So gelinge es ihr immer wieder, Transporte mit Klinik-Inventar und Medikamenten nach Nepal zu organisieren. Das humanitäre Engagement von Gertrud Reske werde sowohl in Nepal als auch in ihrer Heimatstadt Voerde als absolut vorbildlich hoch geschätzt. "Ich finde", sagte Laschet, "Gertrud Reske ist ein globaler Gesundheitsengel aus Nordrhein-Westfalen."

(RP)
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