Reportage Am Montag Das Fischefangen am großen Fluss

Dinslaken · Bei Anglern ist der Rhein ein beliebtes Revier und die Regelungen zum Fischfang sind seit einigen Tagen einfacher geworden.

 Ein Angelteam aus Vater und Sohn: Thorben Herforth machte vor einigen Wochen seinen Angelschein, weil sein zehnjähriger Sohn Noah unbedingt zum Angeln gehen wollte. Nun versuchen die beiden an der Emschermündung in Eppinghoven ihr Glück beim Fischfang.

Ein Angelteam aus Vater und Sohn: Thorben Herforth machte vor einigen Wochen seinen Angelschein, weil sein zehnjähriger Sohn Noah unbedingt zum Angeln gehen wollte. Nun versuchen die beiden an der Emschermündung in Eppinghoven ihr Glück beim Fischfang.

Foto: Martin Büttner

Dinslaken/Voerde Die Rheinfischereigenossenschaft NRW und der Kreis Wesel haben sich geeinigt: Die Regelungen für die Fischerei am großen Fluss sollen einfacher werden. Statt einer Regelung, die das Angeln an gewissen Uferstellen nur zu bestimmten Zeiten erlaubte, sind auf Karten für Angler jetzt nur noch zwei Farben für die Markierung des Ufers: Rot heißt, Angeln ist verboten, die grüne Farbe erlaubt ganzjähriges Fischen. Das macht es für Angelfreunde noch einfacher, den richtigen Fleck am Ufer des Flusses zu finden, um auf Fischfang zu gehen.

Bei sonnigem Wetter verschlägt es viele Angler an den Strom. Die Emschermündung in Eppinghoven ist besonders beliebt. Hier sitzen auch Thorben Herforth und sein zehnjähriger Sohn Noah mit ihren Angel am Ufer. "Wir gehen erst seit zwei Wochen angeln und waren schon einige Mal hier. Einen richtig guten Fang haben wir aber noch nicht gemacht", erklärt Thorben Herforth. Dabei soll der Platz, an dem die Emscher auf den Rhein trifft, eigentlich ideal für das Fangen von Fischen sein. "Eigentlich sollte es hier alles geben, vom Zander bis zum Karpfen", erklärt Herforth. Den Platz hat er sich aber noch aus einem anderen Grund ausgesucht. "Der Rhein liegt bei uns direkt vor der Haustür, und deswegen versuchen wir hier unser Glück. Man muss nur auf Schonzeiten und Mindestgrößen achten."

Warum es so schwierig ist, einen gescheiten Fang an den Haken zu bekommen, ist für den Angelneuling kein Geheimnis: Es liegt an den Schwarzmaulgrundeln, die eigentlich in der Donau heimisch sind. "Die haben sich wohl seit einigen Jahren hier festgesetzt und fressen alles weg", erklärt Thorben Herforth. Sich einen dieser Fische in der Pfanne zuzubereiten, kann sich der Angelneuling nicht vorstellen. "Theoretisch könnte man schon etwas daraus machen. Aber die Fische sehen aus, wie Welse, die einige im Aquarium haben. Wer möchte so etwas essen?", sagt Thorben Herforth.

Die Schwarzmaulgrundeln machen auch Peter Smirnow, der nebenan fischt, das Anglerleben schwer. "Mit den meisten Fischen, die man hier rausholt, kann man nichts anfangen", erklärt der Angler aus Bottrop. Er hat es auf Brassen und Barben abgesehen. "Eigentlich beißen die ganz gut, aber heute scheinen sie keine Lust zu haben", kommentiert er einen noch fangfreien Tag. Aber der erfahrene Angler sieht den Fischfang ohnehin eher als Sport. "Die meisten Fische, die ich fange, lasse ich wieder frei. Nur hin und wieder mal nehme ich einen mit nach Hause", berichtet der erfahrene Angler.

Über die Schwarzmaulgrundeln ärgert sich auch Özcan Cengiz, der in Götterswickerhamm sein Glück am Fluss versucht. "Die sind eine richtige Plage, gegen die es kein wirkliches Mittel gibt", berichtet er. Schon als Jugendlicher war er mit der Angel am Rhein unterwegs und kennt daher das Gewässer noch aus früheren Tagen. "Eigentlich kann man hier fast alle möglichen Fischarten fangen", erzählt der Angelfreund aus Duisburg. Er selbst konzentriert sich bei seinen Fangversuchen auf Raubfische. "Der Zander hat momentan Schonzeit, also bin ich auf der Suche nach Barschen und Welsen", erklärt er. Für die sind die Schwarzmaulgrundeln und ihr Laich eher ein Bestandteil des Speiseplanes. "Die Fische beißen eigentlich noch immer gut", sagt er.

(fla)
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