Voerde Das Freibad nicht schließen, weiter Zuschüsse für Sportvereine

Voerde · Die Mitglieder des Voerder Kultur- und Sportausschusses berieten den städtischen Etat für 2015. Kaum Einsparungen, geringe Mehreinnahmen.

Volles Haus herrschte gestern im kleinen Sitzungssaal des Rathauses, als dort der Kultur- und Sportausschuss tagte. Die Mitglieder etlicher Voerder Vereine, denen im Zuge der angespannten Finanzsituation der Kommune Zuschusskürzungen drohen, verfolgten als Zuhörer die Sitzung, in der die Beratung des städtischen Etats anstand. Es war ein umfangreiches Programm, das der Ausschuss zu absolvieren hatte. Allein 21 Punkte umfasste die Liste der zusätzlichen Maßnahmen des Haushaltskonsolidierungskonzeptes (HSK), die helfen sollen, die finanzielle Belastung des Kommune abzumildern. Punkt für Punkt arbeiteten die Ausschussmitglieder in ihrer rund zweieinhalbstündigen Sitzung ab.

Gleich zu Beginn musste CDU-Ratsmitglied Walter Seelig den Platz einer sachkundigen Bürgerin seiner Fraktion einnehmen, damit der Ausschuss überhaupt beschlussfähig war. Zudem gab es mehrfach Verwirrung über die drei Abstimmungsvarianten und deren genaue Bedeutung im jeweiligen Einzelfall: Streichung einer HSK-Maßnahme von der Liste, Änderung der Maßnahme, Verbleib auf der Liste.

Den dicksten Brocken auf der Liste der möglichen neuen Einsparungen stellte die Schließung des Voerder Freibades dar. Einsparpotenzial: rund 110 000 Euro. Doch diesen von der Verwaltung vorgeschlagenen Schritt wollte niemand aus dem Ausschuss mitgehen. Kämmerin Simone Kaspar hatte vorher die vielfältigen finanziellen oder personellen Leistungen genannt, die der Förderverein des Freibad bereits erbracht hat oder noch einbringen will, um zum Fortbestand des Bades beizutragen. In ihren Stellungnahmen bekannten sich die Kommunalpolitiker zum Bad, lobten den Förderverein für sein Engagement. "Keiner in Voerde will das Bad schließen, keiner weiß, wie man es finanzieren soll", brachte Bernd Altmeppen von der CDU den Zweispalt auf den Punkt. Bastian Lemm von der SPD mahnte, dass man trotz aller Liebe zum Freibad weiterdenken müsse. Irgendwann werde Voerde sich entscheiden müssen, welches Bad es brauche, das Frei- oder das Hallenbad. Beide Einrichtungen lebten bereits von der Substanz.

Auch bei dem zweiten großen Einsparposten, den 102 000 Euro, die als Zuschüsse an die Sportvereine gehen, wollte der Ausschuss den Rotstift nicht ansetzen. Da wurde die Bedeutung der Sportvereine für die Menschen der Stadt herausgestellt. Jeder Euro Zuschuss für diese Vereine wurde als gut investiertes Geld angesehen. Empfohlen wurden kleinere Einsparungen: wie 3500 Euro bei der Brauchtumspflege, 3800 Euro bei dem Verein r(h)ein-kultur-welt, 1200 Euro beim nicht mehr existenten Verein Voerder Kinderbuchtage. Mehreinhamen soll es beispielsweise durch Erhöhung der Büchereigebühren und durch Hallenbad-Werbung geben.

(RP)
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