Dinslaken Das Gewerbe-Haus lebt wieder auf

Dinslaken · Die Renovierungsarbeiten im und am traditionsreichen Geschäfts- und Wohnhaus kommen gut voran.

 Architekt Bernhard Maaß (von links), Alisa Schäfer, Katja zur Nieden (Hausverwaltung) und Herbert Schäfer vor dem traditionsreichen Gewerbe-Haus.

Architekt Bernhard Maaß (von links), Alisa Schäfer, Katja zur Nieden (Hausverwaltung) und Herbert Schäfer vor dem traditionsreichen Gewerbe-Haus.

Foto: Heinz Schild

Seit Monaten schon gehen die Handwerker im Gewerbe-Haus ein und aus. Das geschichts-trächtige Gebäude in der Altstadt wird aufwendig saniert und modernisiert. Früher beherbergten die Räume im Erdgeschoss des Hauses, das in den Jahren 1928/1929 gebaut worden ist, die Niederrheinische Bücherstube Paul Jacobs. Doch seitdem dieses Traditionsunternehmen seine Pforten für immer geschlossen hat, stehen die Geschäftsräume leer. Im vergangenen Jahr entschlossen sich dann die Besitzer der Immobilie, Alisa Schäfer und ihr Bruder Herbert Schäfer, den Gebäudekomplex zu revitalisieren und beauftragten Bernhard Maaß vom Architekturbüro Kleiböhmer und Partner (AKP) aus Hamminkeln mit dieser Aufgabe. Die Arbeiten begannen Anfang des Jahres.

Seither hat sich einiges getan, der dem Backsteinexpressionismus zugehörige Gebäudekomplex an der Duisburger Straße 56 hat viel von seiner Eleganz früherer Jahre zurückgewonnen. Denn damals wurde das Haus vom Innungsausschuss Dinslaken und der Vereinigung der Einzelhändler des damaligen Kreises Dinslaken als Vorzeigeobjekt gebaut. "Wir wollen künftigen Nutzern eine tolle Adresse bieten", sagt Alisa Schäfer. Über dem Eingangsbereich steht in petrolfarbenen hölzernen Großbuchstaben Gewerbe-Haus. Das Dach wurde erneuert, die Fassade ist fertig. Die Büro- und Geschäftsräume im Erdgeschoss werden für den oder die künftigen Mieter vorbereitet. Verträge sind noch nicht unterzeichnet, Interessenten gibt es mehrere, wie Kaja zur Nieden, die für die Hausverwaltung zuständig ist, berichtete.

 Unter dem Deckel in diesem Kellerraum fließt der Rotbach.

Unter dem Deckel in diesem Kellerraum fließt der Rotbach.

Foto: Heizn Schild

Einen Eindruck von dem fast 90 Jahre alten Gebäude können sich Interessierte am Freitag und Samstag, 13. und 14 Oktober, verschaffen, wenn die Veranstaltung "Der Rotbach - im Fluss der Zeit" stattfindet. Denn an diesen beiden Tagen ist das Gewerbe-Haus jeweils in der Zeit von 18 bis 22 Uhr für Besucher geöffnet.

Was so mancher nicht weiß: Der im Bereich der Altstadt kanalisierte Rotbach fließt unter dem Gewerbe-Haus hindurch. Dies wird durch die weißen Pflastersteine symbolisiert, die in Wellenform verlegt wurden und zum Eingangsbereich des Hauses hinführen. An der Gebäuderückseite ist der Bach wieder zu sehen. An beiden Veranstaltungstagen wird das Erdgeschoss bläulich illuminiert, eine Ausstellung erzählt die Geschichte des Gebäudes. Die Handwerker, die an dem Umbau beteiligt sind, präsentieren sich in den Nebenräumen.

 Diese Tür im Keller erinnert daran, dass das Haus einen Luftschutzraum hatte. Unten: Blick in den Empfangsbereich im Erdgeschoss mit der Treppe, die in den großen Saal führt.

Diese Tür im Keller erinnert daran, dass das Haus einen Luftschutzraum hatte. Unten: Blick in den Empfangsbereich im Erdgeschoss mit der Treppe, die in den großen Saal führt.

Foto: Heizn Schild

Noch wird ein Hauptmieter für den Erdgeschossbereich gesucht, in den oberen Etagen wohnen Mieter. Katja zur Nieden kann sich gut vorstellen, dass die repräsentativen Räume für einen Notar oder einen Arzt interessant sind. Die über 300 Quadratmeter zur Verfügung stehenden Gewerbeflächen können aber auch für mehrere Mieter hergerichtet werden. "Auch eine Unterteilung in drei Einheiten ist möglich", ohne dass dadurch der großzügige Charakter zerstört würde, sagte Katja zur Nieden. Der mittlere Bereich mit dem früheren Sitzungssaal ist 157 Quadratmeter groß, der rechte Bereich 62 und der linke 73 Quadratmeter. Ein kleines Ladenlokal mit großer Schaufensterfront befindet sich an der linken Seite des Gebäudetraktes.

(RP)
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