Dinslaken/Voerde/Hünxe Das Spenderblut wird allmählich knapp

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Auch beim DRK-Kreisverband Dinslaken-Voerde-Hünxe ist ein Spender-Rückgang festzustellen. Die Ferienzeit, das Sommerwetter und der Zustellerstreik bei der Post haben sich negativ ausgewirkt. Blutvorräte reichen keine zwei Tage.

 Die Blutgruppe 0 Rhesus negativ kann allen Empfängern übertragen werden und ist daher besonders für Notfallsituationen wichtig.

Die Blutgruppe 0 Rhesus negativ kann allen Empfängern übertragen werden und ist daher besonders für Notfallsituationen wichtig.

Foto: Kapschak

Der DRK-Blutspendedienst schlägt Alarm. Denn nun ist genau das eingetreten, was seit einiger Zeit befürchtet wurde: Der "Blutstrom" ist abgerissen, das Spenderblut wird allmählich knapp. In den zurückliegenden Wochen sind deutlich weniger Männerund Frauen zu den Blutspendeaktionen des DRK gekommen, um sich den roten Lebenssaft abzapfen zu lassen. "Das lässt die Vorräte an Blut und Blutpräparaten schmelzen", erklärte gestern Heinz Kapschak vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes. Ein Spenderrückgang ist auch im Bereich des DRK-Kreisverbandes Dinslaken-Voerde-Hünxe festzustellen. Im ersten Halbjahr 2014 registrierte der Blutspendedienst für hier 1663 Blutspender. Deren Zahl sank für den Vergleichszeitraum dieses Jahres auf 1587. Das sind 76 Spender weniger. Etliche davon entfallen auf die zurückliegenden Wochen.

Bei den übrigen Kreisverbänden des Roten Kreuzes sieht es ähnlich aus, wie Heinz Kapschak weiter berichtete. Besonders in den vergangenen anderthalb, zwei Wochen hat das schöne Wetter die Spendenbereitschaft der Bürger deutlich sinken lassen. "Wir sind auf der Rankingliste nach unten gerutscht. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren das Freibad und der Biergarten für viele Menschen interessanter als zur Blutspende zu gehen", so Kapschak, der dies natürlich nachvollziehen kann. Zudem wirken sich auch die Sommerferien aus, denn gegenwärtig befinden sich etliche Stammspender im wohlverdienten Urlaub. Für den Blutspendedienst bedeutet dies, dass aktuell 20 bis 30 Prozent weniger Spender zu verzeichnen sind.

Stark betroffen sind die Vorräte an Blutkonserven der Blutgruppe Null Rhesus positiv sowie alle Rhesus negativen Blutgruppen. In der Regel wird nur blutgruppengleiches Blut übertragen. Die Blutgruppe Null Rhesus negativ kann allen Empfängern übertragen werden und wird deshalb besonders in Notfallsituationen eingesetzt, wenn schnell gehandelt werden muss.

Im Bereich des DRK-Landesverbandes Nordrhein, der 29 Kreisverbände umfasst und von Kleve bis nach Euskirchen sowie vom Oberbergischen Kreis bis nach Heinsberg reicht, werden pro Tag 850 bis 950 Blutspenden benötigt, um den Bedarf von 150 Krankenhäusern und Arztpraxen zu bedecken. "Momentan reichen die Vorräte für anderthalb Tage, sagte Kapschak. Sollte sich die Situation weiter verschlechtern, kann dies dazu führen, dass bei fehlendem Spenderblut planbare Operationen verschoben werden müssen.

Dass es in der Ferienzeit weniger Blutspenden gibt, ist für das DRK keine neue Erfahrung. Diesmal habe man allerdings nicht die Möglichkeit gehabt, im Vorfeld die Blutbestände aufzufüllen. "Wir sind Opfer des Streiks bei der Post geworden", berichtete Heinz Kapschak. Nach seinem Erläuterungen werden regelmäßige Blutspender per Brief zu den Spendeterminen eingeladen. Die Einladungen seien auch diesmal aufgegeben worden. Doch durch den mehrwöchigen Streik der Postzusteller seien Einladungen entweder zu spät oder gar nicht zugestellt worden.

Die nächsten Blutspendetermine: 31. Juli, 14 bis 19 Uhr, Gaststätte Schützenhaus Eppinkstraße 26 a; 31. Juli, 13 bis 18 Uhr, Bugaz, Gerhard-Malina-Straße. Voerde: 12. August, 15 bis 19.30 Uhr, Evangelisches Gemeindehaus Friedrich-Wilhelm-Straße.

(RP)
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