Voerde Deich: Voerde arbeitet an Einwendung

Voerde · Sanierung Mehrum 3: Öffentliche Auslage der Planunterlagen ist beendet. Stellungnahmen noch bis 21. Juli möglich.

130 bis 140 Voerder Bürger informierten sich in den vergangenen Wochen im Rathaus über die Planungen zur Sanierung des Deichabschnittes Mehrum 3. Vom 8. Juni bis 7. Juli lagen die Unterlagen bei der Verwaltung öffentlich zur Einsichtnahme aus. Bis einschließlich 21. Juli haben die Bürger nun noch Gelegenheit, ihre Einwendungen zu dem Vorhaben einzureichen. Eine erste Zahl, wie viele Einwendungen bei der Voerder Stadtverwaltung eingegangen sind, will Bürgermeister Dirk Haarmann am Freitag nennen, wie der Verwaltungschef gestern auf RP-Anfrage erklärte. Zu den Einwendern wird auch die Stadt Voerde gehören. "Der erste Entwurf liegt vor und wird gerade durchgearbeitet", erklärte Haarmann. In der kommunalen Stellungnahme sollen "alle relevanten Aspekte" angesprochen und dann in der bevorstehenden Erörterung thematisiert werden.

Saniert werden soll der Hochwasserschutzwall in Götterswickerhamm, rechte Uferseite, Rhein-Kilometer 799,2 bis 80. Mit viel Kritik wurde, wie berichtet, bislang die geplante Hochwasserschutzmauer bedacht, da sie das Ortsbild verschandelt. Die Voerder CDU macht sich für "mehr mobilen Hochwasserschutz stark, damit Götterswickerhamm nicht entstellt wird und das Bild als Rheindorf erhalten bleibt", erklärte gestern CDU-Parteichef Bernd Altmeppen. Das Rheindorf soll bleiben, was es ist, die Perle am Niederrhein. Dafür müssten alle an einem Strang ziehen. Um in Götterswickerhamm städtbäuliche Maßnahmen in Zuge der Deichsanierung umzusetzen, fehlen Voerde die Gelder. Deshalb wird auf finanzielle Unterstützung durch das Land gehofft. Auch der Bergbau soll zur Finanzierung herangezogen werden, da das Rheindorf von den Auswirkungen abbaubedingter Senkungen betroffen sein könnte. Nach Überzeugung von Altmeppen drängt die Zeit: "Wir müssen jetzt etwas tun, denn das Planfeststellungsverfahren läuft."

Nach Ansicht des parteilosen Voerder Ratsmitgliedes Hans-Peter Bergmann sollten die Stadt Voerde, der Deichverband und die Bürger das Land Nordrhein-Westfalen dazu bewegen, das Gutachten abzuwarten, das die Landesregierung in Auftrag gegeben hat und dessen Auswertung für Mitte 2016 erwartet wird. So lange sollte das Planfeststellungsverfahren ausgesetzt werden. Denn wenn sich herausstellen sollte, "dass es, wie vom Bergbau behauptet, in diesem Bereich keine vom Kohleabbau hervorgerufenen Bodenbewegungen gegeben hat, könnte das ganze Szenario optisch rigoros entschärft werden und wäre für alle Beteiligten sicherlich auch einige Millionen günstiger", so Bergmann. Dann könnte der Deich 50 Zentimeter niedriger werden. Doch sollte es Bergbauabsenkungen in diesem Bereich geben, seien die bestmöglichen Alternativen gefragt (mobiler Hochwasserschutz, Glaswände), zudem wäre der Bergbau an den Kosten zu beteiligen.

(RP)
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